Antifaschistischer Belagerungszustand bei AfD-Bürgerdialog

Bis zu 300 Antifaschist:innen gingen am Freitagabend (16.02.2024) gegen einen weiteren „Bürgerdialog“ der AfD in ihrer Landeszentrale am Walkerdamm in der Kieler Innenstadt vor. Die Aktionen begannen mit einer Bündniskundgebung des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus in der Hopfenstraße, wodurch ein Zugang zum bereits frühzeitig polizeilich abgeriegelten Veranstaltungsort für potentielle Interessent:innen bereits effektiv blockiert werden konnte.

Während es hier Redebeiträge des Runden Tischs, der Autonomen Antifa-Koordination Kiel, der Omas gegen Rechts, des netzwerk antirassistische aktion kiel, zum Gedenken an die rassistischen Morde von Hanau sowie der Kampagne „An die Substanz“ zu hören gab, wurden nach und nach auch die andere Seite des Walkerdamms und sämtliche weitere Zugänge durch größere und kleinere Gruppen von Gegendemonstrant:innen belagert. Der Dialog mit Faschist:innen konnte so, wenn überhaupt, nur noch unter lautstarkem Protest wahrgenommen werden. Zeitweise setzte die Polizei den Zugang gewaltsam gegen die Antifas durch, schlussendlich mussten die Teilnehmer:innen jedoch durch ein Parkhaus in das AfD-Büro eingeschleust werden. Die eineinhalbstündige antifaschistische Kundgebung wurde nach offiziellem Beginn der AfD-Veranstaltung beendet.

Auch wenn die Teilnehmer:innenzahl an dem direkten Protest gegen die AfD-Umtriebe quantitativ hinter den Massenprotesten gegen Rechts der vergangenen Wochen zurück blieb, konnte die Einlassphase des erneuten „Bürgerdialogs“ durch das flexible Agieren vieler Antifaschist:innen erheblich beeinträchtigt werden. Dies sollte für alle, die es mit dem Kampf gegen den Rechtsruck und seine Zugpferde ernst meinen, auch für kommende Versuche rechter Kräfte, in die Öffentlichkeit zu wirken, der Anspruch bleiben.