Die Toten von Hanau sind unvergessen – auch in Kiel

Zum vierten Jahrestag der rassistischen Morde von Hanau am 19. Februar 2020 fanden auch in Kiel wieder verschiedene Aktionen in Gedenken an Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov statt, die bei dem Anschlag durch einen deutschen Rassisten getötet wurden.

Bereits am Samstagnachmittag (17.02.2024) fand parallel zur zentralen bundesweiten Gedenkdemonstration der Initiative Initiative 19. Februar in Hanau, an der sich viele tausend Menschen beteiligten, auch eine einstündige Kundgebung am Holstenfleet in der Kieler Innenstadt statt. Etwa 250 Teilnehmer:innen folgten dem Aufruf des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel. In Redebeiträgen machten Redner:innen des Runden Tisch, der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein, des Verband Deutscher Sinti und Roma Schleswig-Holstein, des Internationalen Jugendvereins Kiel, der VVN-BdA Schleswig-Holstein sowie der IG Metall Kiel-Neumünster auf den rechten Terror und rassistische Strukturen in der BRD aufmerksam, riefen zum Kampf dagegen auf und erinnerten in einer Schweigeminute an die Ermordeten von Hanau.

Zum Jahrestag selbst fand am Montagabend (19.02.2024) zudem, wie schon in den letzten Jahren, ein weiteres öffentliches Gedenken auf dem Rathausplatz statt, zu dem u.a. die Gruppen Embipoc und Kollektiv afrodeutscher Frauen mobilisiert hatten. Etwa 300 Teilnehmer:innen verfolgten die überzeugenden und teils emotionalen Anklagen des vielschichtigen Rassismus in Gesellschaft, Staat und Politik in Deutschland. Die Veranstaltung endete nach einer Stunde mit neun Schweigeminuten für jedes der Todesopfer von Hanau.

Darüber hinaus wurden im gesamten Kieler Stadtbild unzählige Porträts und Gedenkbotschaften verbreitet. So erinnerten am Montag z.B. metergroße Konterfeis an der Kaimauer an der Hörn an die Ermordeten von Hanau, im Stadtteil Gaarden wurden rote Nelken verbreitet.