AfD-Marsch durch Kiel verhindert!

Über 500 Antifaschist*innen verhinderten am Samstag (30.09.2023), dass etwa 120 AfD-Anhänger*innen und andere Faschist*innen durch Kiel marschieren konnten.

Der Nachmittag startete mit der Bündniskundgebung des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel an der Kreuzung Walkerdamm Ecke Hopfenstraße, wo bereits mehrere hundert Teilnehmer*innen zusammen kamen. Hier wurde in Redebeiträgen mehrmals dazu aufgerufen, an die erfolgreiche Tradition gestoppter rechter Aufmärsche in Kiel anzuknüpfen und sich den Rechten um die „Freien Schleswig-Holsteiner“ und die AfD direkt an ihrem Auftaktort entgegen zu stellen.

Ein Großteil der Teilnehmehr*innen zog daraufhin zum Exerzierplatz. Die Polizei versuchte die Gegendemonstrant*innen zwar auf Abstand zu halten, konnte aber nicht verhindern, dass die Rechten schlussendlich von allen Seiten umzingelt waren und die Reden der AfD-Bundestagsabgeordneten Gereon Bollman, René Bochmann und Steffen Janich durchgehend lautstark übertönt wurden. Von außen waren lediglich antifaschistische Sprechchöre, Lärm und Schmähungen zu vernehmen, während die Rechten tatenlos zusammengekauert in einem umzäunten Teil des Platzes herumstanden und keine Anstalten machten, den Marsch ihrer ausgiebigen angemeldeten Route anzutreten.

Nach einer knappen Stunde verließen die ersten Rechten bereits ihre Kundgebung und manche*r von ihnen drohte in ungemütliche Situationen mit umstehenden Antifaschst*innen verwickelt zu werden. Wenig später verkündete die AfD wegen akuter Sicherheitsbedenken in Rücksprache mit der Polizei die Absage ihrer Demo. Nach nichteinmal zwei Stunden hatten schließlich auch die Organisator*innen aus den Reihen der AfD den Platz verlassen und Kiel war dank des entschlossenen und breiten Widerstands hunderter Menschen um einen weiteren verhinderten faschistischen Aufmarsch reicher. Dies ist als wichtiger Erfolg der antifaschistischen Bewegung gegen Versuche, in Kiel rassistische Straßenmobilisierungen vom Zaun zu brechen, zu werten.

Ein Gegendemonstrant wurde kurzzeitig in Gewahrsam genommen, desweiteren kam es zu durch Polizeigewalt begleiteten Personalienfeststellungen.