Nach Henstedt-Ulzburg: Militante Antifa-Aktionen gegen Fahrzeuge von rechten Akteuren in Kiel

Ende November 2020 haben Antifaschist*innen in Kiel laut zweier Veröffentlichungen auf der Dokumentationsplattform chronik.blackblogs.org drei Autos rechter Akteur*innen beschädigt bzw. fahruntauglich gemacht.

Unter der Überschrift „AFD ENTWAFFNEN! – ZWEI AFD-KARREN AUS DEM VERKEHR GEZOGEN“ bekannten sich „wütende antifas“ zu zwei militanten Aktionen in der Nacht vom 19. auf den 20. November 2020. Getroffen haben soll es dem Schreiben zufolge Fahrzeuge von Stephan Brüggen,  umtriebiger AfD-Aktivist und Ehemann der AfD-Fraktionsvorsitzenden in der Kieler Ratsversammlung Julia Brüggen, sowie den AfD-Aktivisten Roland Mann. „bauschaum im auspuff, zerstochene reifen und neue farbe für den lack sollten die autos erst einmal unbrauchbar gemacht haben.“

In der Erklärung wird explizit auf die lebensgefährlichen Auto-Attacken von AfD-Sympathisanten auf Antifaschist*innen am Rande von Parteiveranstaltungen in Henstedt-Ulzburg und Hamburg-Dulsberg Bezug genommen: „bei beiden vorfällen wurde die ermordung von antifaschist:innen bewusst in kauf genommen.“ Zu der daraus resultierenden Begründung der Aktion heißt es weiter: „den antifaschistischen selbstschutz organisieren heisst den nazis und faschisten ihrer waffen zu berauben. je mehr autos von nazis, faschisten und afdlern schrott sind desto weniger können sie damit menschenleben gefährden. autos von afdlern aus dem verkehr ziehen ist ein schritt aktiver entwaffnung. wir freuen uns auf mehr solcher entwaffnungsaktionen.“ Abschließend werden den Betroffenen der neofaschistischen Angriffe solidarische Grüße ausgerichtet.

Zu einer weiteren direkten Antifa-Aktion kam es in der Nacht zum 25. November 2020. Ein Auto, das die Militanten dem Mettenhofer Neonazizusammenhang „Bollstein Kiel“ zuordnen, soll dabei „entglast und mit farbe versehen“ worden sein.  Zuletzt hatten sich Angehörige von „Bollstein“ lokal und bundesweit an Demonstrationen der „Querdenken“-Szene beteiligt.