Solidarität und Druck auf Ermittler*innen nach neofaschistischer Vehicle Attack von Henstedt-Ulzburg

Bis zu 300 Antifaschist*innen beteiligten sich am 18.10.2020 in Henstedt-Ulzburg an der spontanen Demo am Sonntag nach der lebensgefährlichen Auto-Attacke von AfD-Anhängern auf Gegendemonstrant*innen einer Meuthen-Veranstaltung im Bürgerhaus.

Zwei zuvor von der antifaschistischen Kundgebung verwiesene Rechte waren am frühen Samstagabend mit einem Pick-Up unverhofft und gezielt auf insgesamt vier Menschen zugefahren, zwei von ihnen erlitten Prellungen und Schürfungen, eine Person musste mit Prellungen am Oberkörper ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nur durch Glück sind alle Verletzten mittlerweile den Umständen entsprechend wohlauf.

Die Demo zog vom Bahnhof zur örtlichen Polizeiwache und zum Tatort am Bürgerhaus. Redner*innen sprachen ihre Solidarität mit den Verletzten aus, ordneten die Geschehnisse als Mordversuch ein und kritisierten die verharmlosende Darstellung durch die Polizei. Diese hatte den gezielten neofaschistischen Anschlag auf Linke zunächst als Verkehrsunfall bagatellisiert, mittlerweile wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Zudem hatte ein Polizist unmittelbar nach der Attacke einen Warnschuss abgegeben, um zur Hilfe eilende Antifaschist*innen aufzuhalten.

Dass Rechte ihr Auto als Waffe einsetzen ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Viele fühlen sich durch den Vorfall z.B. an den Mord an Heather Heyer in Charlottesville 2017 erinnert. Die gestrige Vehicle Attack von Henstedt-Ulzburg erlangte bundesweite Aufmerksamkeit.