Kämpferische Vorabendemo zum 1. Mai in Gaarden

Über 300 Teilnehmer*innen kamen am frühen Sonntagabend zur Auftaktdemonstration des Die Reichen zur Kasse-Bündnis zum 1. Mai in Kiel. Die Demonstration unter dem Motto Krise? Preisexplosion? Ausbeutung? Ausverkauf? Es reicht schon lange – wir kämpfen gemeinsam! zog lautstark vom Vinetaplatz quer durch den Stadtteil Gaarden. Ziel war es, zum internationalen Kampftag der Arbeiter*innenklasse und anknüpfend an die bisherigen Bündnisaktivitäten, verschiedene Kämpfe gegen die Krisenauswüchse des Kapitalismus von der Wohnraumfrage über Inflation bis zu den aktuellen Streiks zusammenzuführen und mit einer grundsätzlichen Systemkritik von links zu verbinden. Zudem sollte der 1. Mai ergänzend zur traditionellen Gewerkschaftsdemo auch wieder auf dem Kieler Ostufer präsent gemacht werden.

Nach der Auftaktkundgebung, auf der das veranstaltende Bündnis, das Rote Kollektiv Kiel und die DKP Kiel sprachen, zogen die Demonstrant*innen durch Wohnquartiere, die durch die die Übernahme durch den Miethai LEG besonders betroffen sind. Der Redebeitrag eines Vertreters der Initiative „LEG-Mieter*innen wehren sich!“ in der Blitzstraße traf bei den Anwohner*innen auf sichtlichen Zuspruch. Nach einer weiteren Zwischenkundgebung am Henry-Vahl-Platz, auf der einer Vertreterin der LINKE Kiel sprach, passierte die Demo die Iltisstraße. Hier sorgten vermummte Teilnehmer*innen für eine festliche Pyroshow auf der Straße, während von anliegenden Dächern Feuerwerk in den Abendhimmel schoss. In der Kaiserstraße wurde es bis zum Abschluss auf dem Alfons-Jonas-Platz nochmal mächtig laut. Die abschließenden Redebeiträge wurden von der SDAJ Kiel zur Situation der Jugend in der Krise sowie der Energiestreik-Inititiative „Wir zahlen nicht“ abgehalten. Die letzten Worte hatte die revolutionäre Gruppe Perspektive Solidarität: „Gegenmacht aufbauen – Kapitalismus abschaffen! Für die soziale Revolution!“

Insgesamt kann die Vorabenddemo als gelungener, wenn auch ausbaufähiger Auftakt der sozialistischen Linken in ihrer Breite für einen klassenkämpferischen 1. Mai in Kiel gewertet werden, der auch am 1. Mai selbst seine vielfältige Fortführung fand.