Satz mit X für die NPD in Neumünster

Etwa 70 Antifaschist*innen fanden sich am Samstagvormittag (19.09.2020) binnen weniger Stunden Mobilisierung vor dem Bahnhof in Neumünster ein. Zuvor war bekannt geworden, dass die Schleswig-Holsteinische Rest-NPD mal wieder aus ihren Löchern kriechen wollte, um gegen die AJZ zu hetzen.

Nachdem ausgeschlossen werden konnte, dass noch anreisende Nazis am Bahnhof stranden könnten, zog ein lauter und kraftvoller Demozug zum Großflecken, wo die NPD an der Alten Post eine Kundgebung angemeldet hatte. Statt Nazi-Propaganda gab es hier jedoch zunächst Redebeiträge über die wertvolle emanzipatorische Jugendarbeit, die in der AJZ seit nunmehr knapp fünf Jahrzehnten geleistet wird, außerdem wurde gegen den „Querdenken“-Aufmarsch am kommenden Tag in Kiel aufgerufen.

Es war schon nach 11 Uhr, als an einer entfernten Ecke des Großfleckens die Altherren-Riege der NPD um Mark Proch, Jörn Lemke und Ralf Schmalle samt handgezählter fünf Anhänger*innen gesichtet werden konnten. Darunter beschämenderweise auch ein mitgeschlepptes Kind. Die Antifaschist*innen suchten die Konfrontation, wurden jedoch von aufgeregten Polizeikräften behindert, die stattdessen die Nazis zu ihrem Kundgebungsort an einer Mauer geleiteten. Es dauerte jedoch auch diesmal nicht lange und das armselige Häuflein war wieder umzingelt von entschlossenen Antifas, die nur durch eine abermals ruppig agierende Polizei auf Abstand gehalten werden konnten. Knapp eine Stunde gingen langatmige Redebeiträge von Proch und Lemke in einem lauten Gemisch aus antifaschistischen Parolen, Trillerpfeifen, wüsten Beschimpfungen und Musik unter. Passant*innen konnten die Nazis durch die nahtlose Abschirmung nicht erreichen. Irgendwann rollten die Nazis ihre zwei hässlichen Banner ein, standen einige Minuten blöd rum und wurden schließlich unter Polizeischutz und antifaschistischen Flüchen zu bereitgestellten Taxis gebracht und fuhren von dannen.

Ein guter Tag für die Antifa und Neumünster – oldschool in vielerlei Hinsicht.