Militante Antifa-Aktionen im Mai in Kiel

In den vergangenen Wochen sind verschiedene militante Antifa-Aktionen bekannt gemacht worden, die sich gegen Neonazis, aber auch gegen Geschichtsrevisionismus und Militarismus richteten.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai soll der Wagen des Kieler NPD-Ratsherrn Herman Gutsche besprüht und dessen Reifen zerstochen worden sein. Diese Information beruht bisher einzig auf bebilderten Darstellungen durch Kieler Neonazis im Internet, eine öffentliche Erklärung von Aktivist_innen blieb bisher aus. Ein Zusammenhang mit den verschiedenen lokalen Neonazi-Aktivitäten am Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus in diesem Jahr kann deshalb nur gemutmaßt werden.
In der Nacht vom 10. auf den 11. wurde das „Ehrenmal für die gefallenen Soldaten beider Weltkriege“ auf dem Kieler Nordfriedhof mit roter Farbe begossen, welches am Wochenende zuvor von Kieler Neonazis anlässlich des Tages der Befreiung geputzt worden war. In einer u.a. im Internet veröffentlichten Erklärung, die mit der Parole „Krieg und Faschismus sind kein Zuckerschlecken!“ endet, begründeteten die Aktivist_innen ihre Aktion damit, in Zeiten der zunehmenden Kriegsbeteiligung der Bundesrepublik Deutschland und der andauernden Bedrohung durch Faschist_innen, sie haben ein Zeichen „gegen den Militarismus und gegen den Kult gefallene Mörder zu achten und zu ehren“ setzen wollen.
In der Nacht vom 12. auf den 13.5.2010 sollen außerdem einem Bericht auf Indymedia Linksunten zufolge in Kiel-Hassee die Fensterscheiben einer Neonazi-Wohnung eingeworfen worden sein. Anlass dieser Aktion seien die jüngsten Neonaziangriffe auf linke/alternative Einrichtungen in Kiel vom 9. Mai gewesen.

Jüdisches Denkmal in Kiel beschmiert

Am 5.Juni machten sich einige Antifaschist_innen auf den Weg ein Denkmal am Schrevenpark zu reinigen, das vor einigen Tagen vermutlich von Nazis mit roter Farbe beschmiert wurde. Das Denkmal erinnert an die Synagoge am Schrevenpark, welche durch die Nazis in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. No­vember 1938 zerstört wurde. Nur das 1989 errichtete Denkmal erinnert noch an sie.

Am Denkmal angekommen stellten die Antifaschist_innen jedoch mit Freude fest, dass das Denkmal schon gereinigt wurde. Es wurde noch ein Schriftzug („JUDAS“) der mit Kreide gemalt wurde entdeckt und entfernt. Wichtig ist es auch in Zukunft Denkmäler und Gedenkstätten im Auge zu behalten um Schändungen vorzubeugen oder zu entfernen.

 

denkmal

Antifa-Kundgebung und erfolgreiche Aktionen gegen Neonazis am Tag der Befreiung in Kiel

Am 08.05.2010 jährte sich der Tag der Befreiung von der Herrschaft des deutschen Faschismus durch die Kämpfer_innen der Anti-Hitler-Koalition zum 65. Mal. Anlässlich dieses Ereignisses waren heute zwischen 10 und 14 Uhr über 150 Antifaschist_innen in der Kieler Innenstadt auf der Straße aktiv. Neben der antifaschistischen Kundgebung „Feiern. Gedenken. Antifaschistisch kämpfen.“ auf dem Asmus Bremer-Platz, zu der die Autonome Antifa-Koordination Kiel aufgerufen hatte, fand auf dem Bahnhofsvorplatz eine geschichtsverdrehende Kundgebung von Neonazis statt, für die kurzfristig zu Gegenaktivitäten mobilisiert wurde.

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Bereits vor 11 Uhr versammelten sich etwa 50 Antifaschist_innen auf dem Asmus-Bremer-Platz, wo die antifaschistische Kundgebung pünktlich begann. Zeitgleich hatten sich bereits 50 weitere Antifaschist_innen auf dem Bahnhofsvorplatz eingefunden, um die Neonazis dort mit Gegenprotest zu empfangen. Um 11 Uhr postierten sich schließlich 17 Neonazis an einer Bahnhofsmauer, darunter auch der NPD-Landesvorsitzende Jens Lütke. Umzingelt und isoliert von mittlerweile etwa 100 Antifaschist_innen, gingen ihre geschichtsrevisionistischen Hetzreden in lautstarken Unmutsbekundungen, Sprechchören und Megaphondurchsagen unter. Um 12 Uhr beendeten die Neonazis ihre Kundgebung, ohne auch nur einen Menschen erreicht zu haben.
Die Antifa-Kundgebung wurde parallel zu den Aktionen gegen die Neonazis aufrecht erhalten, das inhaltliche Programm begann jedoch erst gegen 12.30 Uhr, nachdem die Gegenprotestler_innen vom Bahnhof geschlossen mit einer lautstarken Spontandemo zum Asmus-Bremer-Platz gezogen waren und hier eintrafen. In verschiedenen Redebeiträgen wurde immer wieder die Bedeutung des 8. Mais 1945 als Tag der Befreiung für alle, die nicht dem nationalsozialistischen Weltbild entsprachen oder sich widersetzten, hervorgehoben und an die millionenfachen Opfer des Naziterrors erinnert. Zudem wurde mehrfach kritisiert, dass sich die gesellschaftlichen Bedingungen, die den Nationalsozialismus möglich machten, sich im Nachkriegsdeutschland nicht grundlegend verändert haben und es von daher im Hier und Jetzt nötig ist, offenen Neonazismus zu bekämpfen und für die gesellschaftliche Emanzipation von jeder Form der Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten. Desweiteren wurden die unterschiedlichen Kräfte, die an der Zerschlagung Nazideutschlands beteiligt waren, mit verschiedenen historischen Liedern des antifaschistischen Widerstands gewürdigt und ihrer Opfer gedacht. Um 13.30 Uhr endete die Kundgebung.
Die Neonazis versuchten zudem noch kurzfristig am Holstein-Stadion Flugblätter zu verteilen, entfernten sich aber zügig, nachdem etwa 30 Holstein Kiel-Fans spontan ihren Spielbesuch unterbrachen, um ihnen ihre Unerwünschtheit zu demonstrieren.
Unterm Strich ist der heutige Tag aus antifaschistischer Perspektive als erfolgreich zu bewerten. Mit der Kundgebung konnte in der Kieler Innenstadt der Tag der Befreiung würdig begangen werden. Die Nazi-Veranstaltung war von außen nicht wahrnehmbar, was dem gesteckten Tagesziel entsprach.
Nachmittags fanden auf dem Eichhoffriedhof außerdem eine antifaschistische Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus und ein Workshoptag zur Bedeutung des 8. Mai in der „Hansastr. 48“ statt.
Redebeiträge
>> Autonome Antifa-Koordination Kiel
>> Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel
>> marlenehatesgermany Kiel
>> Avanti – Projekt undogmatische Linke Kiel

>> Aufruf

>> Vorab-Radiointerview mit LPG(A)Löwenzahn (FSK Hamburg)
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DVU Kundgebung in Plön nur unter Polizeischutz möglich

Am 17. April beteiligten sich bis zu 200 Menschen an den Protesten gegen die Kundgebung der DVU in Plön. Die von der rechten Partei seit Wochen angekündigte Veranstaltung konnte nur unter massiven Polizeischutz stattfinden.

Schon um 10 Uhr versammelten sich NazigegnerInnen verschiedenster Couleur am Plöner Marktplatz, auf dem die Initiative „Plön bleibt bunt!“ eine Gegenkundgebung organisiert hatte. Ankommende AntifaschistInnen aus anderen Städten hielt es dort jedoch nicht lange auf und so belagerten schon beim Eintreffen der Nazis etliche GegendemonstrantInnen den Platz am Ende der Einkaufszone, auf den die Kundgebung der DVU aufgrund der antifaschistischen Mobilisierung kurzfristig verlegt wurde. Mit der Zeit sammelten sich immer mehr Menschen an den Polizeisperren und als der kleine Haufen aus jungen Nachwuchsnazis, von denen sich einige im Fotografieren von GegendemonstrantInnen übten, und älteren Semestern mit der Kundgebung begann, übertönten Anti-Nazi-Parolen und Trillerpfeifen das Gesabbel. Als Redner für die DVU traten wie schon in Husum der niedersächsische Landesvorsitzende Hans-Gerd Wiechmann und der bekannte Neonazi Christian Worch auf. Insgesamt konnten die Faschisten nicht mehr als ca. 20 TeilnehmerInnen mobilisieren. Das ganze Spektakel war nach einer guten Stunde wieder vorbei und nach einiger Wartezeit, in der die eher schlecht gelaunten Jungnazis sich noch im provozieren von AntifaschistInnen versuchten, wurden die meisten Nazis in einen VKP-Bus gesetzt und weg gefahren.

Die DVU Kundgebung konnte zwar leider nicht ernsthaft gestört werden, doch den Nazis schlug in Plön von allen Seiten Ablehnung entgegen. Negativ zu erwähnen sind wieder einmal die BerufsschlägerInnen der Eutiner Einsatzhundertschaft, welche die ganze Zeit durch provokative Sprüche, Gesten und Handlungen ihre Abneigung gegen die anwesenden AntifaschistInnen ausdrückten. Leider kam es zu fünf vorläufigen Festnahmen auf Seiten der AntifaschistInnen, von denen einige absurderweise sogar dem Haftrichter vorgeführt worden sein sollen, der allerdings wohl keinen Haftgrund feststellen konnte. Auch wurden die Festgenommenen bei der Kripo erkennungsdienstlich behandelt, die letzten Gefangenen wurde gegen 15 Uhr wieder entlassen. Diese Maßnahmen können nur als Versuch der Einschüchterung seitens der Polizei gegen junge AntifaschistInnen gesehen werden.

Insgesamt wurde der Tag zum erwarteten Reinfall für die DVU, welche auch nach wochenlanger öffentlicher Mobilisierung nur sehr wenige TeilnehmerInnen zu ihrer Kundgebung bewegen konnte. Die Tatsache, dass die Partei für diese Anzahl Nazis aus allen Ecken Norddeutschlands anreisen lassen muss, spricht für eine immer noch bestehende Bedeutungslosigkeit der DVU auch in der rechten Szene. Trotzdem war es wichtig der rechten Hetzte entgegenzutreten und den Nazis keinen ungestörten Raum für ihre widerliche Propaganda zu lassen.

Weitere Berichte über den Tag gibt es hier: http://de.indymedia.org/2010/04/278312.shtml

 

Fotos:

 

 

 

 

 

 

 

 


Antifa-Aktionen stoppen Naziaufmarsch in Lübeck!

Der großspurig angekündigte Aufmarsch von Neonazis aus Norddeutschland in Lübeck konnte stark behindert werden und geriet zu einer „Trauerveranstaltung“ ganz anderer Art. Mehrere hundert AntifaschistInnen blockierten seit den frühen Morgenstunden fast die gesamte Naziroute, die ersten organisierten Gruppen von BlockiererInnen waren schon um 6.15 Uhr auf der Straße. Gegen 8 Uhr errichteten antifaschistische Gruppen aus Schleswig-Holstein und Hamburg eine Blockade auf der Schwartauer Allee.

http://www.ln-online.de/gallery/photo.php?file=/10ea_BreakingNews/_res/res_2810ac.jpg

Mit der Zeit strömten immer mehr AntifaschistInnen nach St. Lorenz-Nord, so dass gegen 12 Uhr, als die Nazis sich am Bahnhof trafen, das Viertel fest in antifaschistischer Hand war. Die Polizei schien konzeptlos und gab, nachdem einige Blockaden in der Nähe des Bahnhofs noch geräumt wurden, gegen 14 Uhr bekannt, dass die FaschistInnen zum Bahnhof zurück geleitet werden. Zu diesem Zeitpunkt standen die Nazis am Ziegelteller und waren umringt von antifaschistischen Blockaden. Zwischendurch und im Anschluss an die Blockaden kam es zu kurzen Auseinandersetzungen zwischen GegendemonstrantInnen und der Polizei, besonders auf der Fackenburger Allee, die eigentlich Teil der Naziroute war. Hier geriet die Polizei immer wieder in Bedrängnis und auch der Lautsprecherwagen der Nazis, in dem Hermann Gutsche saß, konnte nicht ungehindert zum Sammelpunkt der Nazis kommen.

Die Nazis konnten nur etwa 150 KameradInnen nach Lübeck mobilisieren. Es ist zu erkennen, dass der Lübecker „Trauermarsch“ keinen so hohen Stellenwert mehr in der norddeutschen Nazi-Szene besitzt und hauptsächlich von Neonazis aus Schleswig-Holstein und Hamburg getragen wird. Die Anzahl der TeilnehmerInnen hat sich im Gegensatz zu den vorigen Jahren stark verringert. Der Tag war für die Nazis ein Desaster, auch wenn sie dies natürlich anders sehen und sich über die Blockaden aufregen.

 

Wir danken allen AntifaschistInnen, die sich schon in den frühen Morgenstunden zusammen mit uns auf den Weg nach Lübeck gemacht haben, an den Blockaden teilgenommen haben oder auf ihre Art den Nazis den Heimweg aufgezeigt haben.

 

27.3.2010: Lübeck kann Dresden! Avanti – Projekt undogmatische Linke zur Auswertung der Blockaden des Naziaufmarsches 2010 in Lübeck

Der Erfolg der Aktionen gegen den diesjährigen Naziaufmarsch ist unbestreitbar: Gerade einmal 170 Nazis liefen eine einzige Straße auf und ab. 300 Meter hin, 300 Meter zurück. Eine kurze Kundgebung im Steinrader Weg, der Seitenstraße direkt hinter dem Bahnhof, das war’s! Nicht einmal zwei Stunden, die überwiegend mit Warten und Herumstehen verbracht wurden, hat dieser für die Nazis erfreulich traurige „Trauermarsch“ gedauert. Überall rund um den Aufmarsch waren Blockaden von Nazigegner_Innen, an denen sich nach unseren Schätzungen gut 1000 Menschen aktiv beteiligt haben, während weitere 1500 an der Hauptkundgebung des Bündnisses „Wir können sie stoppen“ vor dem Bahnhof teilgenommen haben.

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Erfolgreiche antifaschistische Meierei-Demo in Kiel

Am 13. März 2010 beteiligten sich insgesamt weit über 1300 AntifaschistInnen an der Demonstration „Youll never walk alone! Solidarität mit der Alten Meierei und allen Betroffenen faschistischer Gewalt! Nazistrukturen in Kiel und andernorts zerschlagen – linke Gegenkultur stärken!“ in Kiel anlässlich der Schüsse auf die Alte Meierei im Januar. Wir bedanken uns bei allen GenossInnen und FreundInnen, die die Demo heute und im Vorfeld unterstützt haben und den 13.3.2010 zu einem erfolgreichen Tag für die antifaschistische Bewegung in Kiel gemacht haben.
Kein Schritt zurück: Mit linken Zentren antifaschistisch in die Zukunft!
demo front

Berichte

>> Pressemitteilung des Vorbereitungskreis 13.3.
>> Bericht auf Indymedia: 1400 Leute auf Soli-Antifa-Demo
>> Bericht auf Kielkontrovers: Mein Eindruck von Demo gegen rechte Gewalt am 13.3.
>> Bericht auf Dremufuestias: 1300 AntifaschistInnen sind doch mal was
>> Pressespiegel
Bilder
>> altemeierei.de
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Redebeiträge
>> Vorbereitungskreis 13.3.
>> Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel
>> marlene hates germany
>> rebelti@s musicales
>> Buchladen Zapata
>> Autonome Antifa-Koordination Kiel
>> Basta! Linke Jugend
Infos
>>
Aufruf

>> Weitere Aufrufe zur Demo

>> Solidaritäts-Erklärungen
>> Mobilisierungsmaterial

>> Pressemitteilungen
>> Interview mit AntifaInfo (FSK Hamburg) zur Demo (ZShare)

NPD Landesparteitag in Högel ging nicht unbemerkt über die Bühne

Am 28.02.2010 kamen etwa 70 Nazis zusammen, um erneut ihren NPD Landesparteitag in Högel/Nordfriesland abzuhalten. Mit kleinen und größeren Erneuerungen geht die NPD in das Jahr 2010.

Der 1938 geborene Kaufmann Uwe Schäfer trat nicht mehr zur Wahl des Landesvorsitzenden an. An seiner Stelle steht nun der 31-jährige Jens Lütke aus Martensrade bei Kiel, welcher 2008 u.a. wegen zeigen verfassungsfeindlicher Symbole verurteilt wurde. Lütke arbeitet für das Verlagswesen von Dietmar Munier und sitzt in der Redaktion der neuen Nazizeitung „Zuerst!“ und ist auch für die „Schleswig-Holstein Stimme“, die Zeitung der NPD Schleswig-Holstein verantwortlich.
Weitere Mitglieder des neuen Landesvorstandes: Als stellvertretende Landesvorsitzende wurden der wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verurteilte Ingo Stawitz aus Uetersen und Kai Otzen aus Pinneberg, welcher 2009 für die NPD in Elmshorn antrat, gewählt. Schatzmeister ist weiterhin Wolfgang Schimmel. Als Beisitzer hinzu kommen Kay Oelke, ehemals Landeschef der „Schill-Partei“, Roland-Siegfried Fischer und Hermann Gutsche aus Kiel und Alexander Jäger aus Krupunder. Jäger unterhält gute Kontakte zu freien und parteizugehörigen Neonazis aus dem Raum Pinneberg/Elmshorn. 2009 trat er mit gewalttätigen Neonazis auf dem Elmshorner Hafenfest auf. Dort wurden mehrere Menschen von Neonazis aus dieser Gruppe verfolgt, angegriffen und verletzt.
Vor der Gaststätte demonstrierten etwa 30 AntifaschistInnen mit Transparenten, die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Dieser Artikel ist zum Teil einem Bericht der Antifaschistische Initiative Elmshorn entnommen.

Naziaufmarsch in Dresden blockiert – Sie kamen nicht durch!

Am 13. Februar 2010, dem 65. Jahrestag der Bombardierung Dresdens, haben tausende AntifaschistInnen den geplanten Nazigroßaufmarsch der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ blockiert.
Wir sagen Danke! / Merci! / Thank You! an Alle, die an diesem Tag unterwegs waren und den Naziaufmarsch zum Desaster gemacht haben.

++ NoPasarán!-Bündnis ++
++ AK Antifa Dresden ++

++ Venceremos Dresden ++
++ Dresden Nazifrei! ++

Kiel-Wik: Spontandemo gegen Naziübergriff

Heute, am 19.9.2009 versammelten sich mehr als 50 Antifaschist/-innen am späten Samstagabend zu einer spontanen Demonstration im Kieler Stadtteil Wik anlässlich eines Übergriffs von Neonazis auf alternative Jugendliche in der Nacht zuvor. Knapp eine halbe Stunde zog der Protestzug mit lautstarken Sprechchören, vielerlei pyrotechnischer Untermalung und unter Megafondurchsagen durch die nördliche Wik, wo Neonazis seit Monaten versuchen im Stadtteil Fuß zu fassen.
Nachdem die Demonstration sich aufgelöst hatte, setzten Beamte eines im Zuge der Demonstration angerücktes massives Polizeiaufgebot etwa 40 Menschen fest, die sie offensichtlich zu den
Demonstrationsteilnehmer/-innen zählten, kontrollierten die Personalien, filmten die Betroffenen ab, verteilten wahnsinnige Platzverweise für die gesamte Innenstadt und durchsuchten Autos. Bei einem Pfeffersprayeinsatz wurde eine Person durch einen BFE-Beamten verletzt. Zu bekannten Ingewahrsam- oder Festnahmen kam es nicht.
Darüber hinaus wurden in unmittelbarer Nähe des sporadischen Kessels auch um die sechs Nazis gesichtet, die ebenfalls polizeilich kontrolliert wurden.
Hintergrund der spontanen Unmutsbekundung war ein Übergriff einer Gruppe vermummter und mit einer Gaspistole und Schlagstöcken bewaffneten Neonazis auf alternative Jugendliche in den frühen Morgenstunden des 19.9., infolge dessen einer der Betroffenen mit einer Platzwunde im Krankenhaus behandelt werden musste. In zeitlicher und räumlicher Nähe dazu fand im linken Kulturzentrum Alte Meierei eine antifaschistische Party, die sich gegen den NPD-Wahlkampf richtete, statt. Auf deren Besucher/-innen hatte der neonazistische Übergriff offensichtlich abgezielt.
Bereits in den vergangenen Wochen versuchten Kieler Neonazis aus dem Umfeld der „Aktionsgruppe Kiel“ durch besonders aggressives Auftreten, die Beseitigung von nationalistischer und rassistischer NPD-Wahlpropaganda zu behindern, indem sie vermeintliche antifaschistische Aktivist/-innen zu
bedrohen und anzugreifen versuchten. Solche Vorfälle häuften sich vor allem in der Kieler Wik, wo die NPD bemüht war, flächendeckend ihre faschistische Wahlwerbung im Stadtbild zu platzieren. Abgesehen davon bewegte sich der bisherige Wahlkampf der neonazistischen Partei in Kiel auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau.
Insgesamt war die Aktion eine wichtige Klarstellung, dass Antifaschist/-innen sich durch die Drohungen und Gewalttätigkeiten der Neonazis nicht davon abbringen lassen werden, Nazipropaganda jeglicher Art aus dem Stadtbild zu entfernen und gegen Naziaktivitäten vorzugehen. Ebenso gilt es immer wieder darauf hinzuweisen, dass Rückzugsräume für Neonazis, von denen sie im Stadtteil Wik träumen, nicht geduldet werden. Der massive Polizeieinsatz zum Ende der Demo machte wieder einmal deutlich, dass der Kieler Polizei nach wie vor alles daran gelegen ist, die Thematisierung der hiesigen Naziaktivitäten zu verhindern und am Totschweigekurs festzuhalten.
Auch für die kommenden Tage sind weitere antifaschistische Aktionen gegen den NPD-Wahlkampf und zur Thematisierung des Naziübergriffs zu erwarten.
Von http://de.indymedia.org/2009/09/261374.shtml