20. Juli: Neonazis aus Schleswig-Holstein halten Kundgebung beim Landeshaus ab

Nachdem eine für Freitag geplante Nazi-„Mahnwache“ anlässlich der aktuellen parlamentarischen Beziehungskrise der Landesregierung vor dem Landeshaus kurzfristig von dem Kieler Ratsherr Hermann Gutsche wieder abgemeldet wurde, zeigte sich gestern, dass es sich dabei nur um eine terminliche Verlegung gehandelt hatte.
Etwa 20 NPDler/-innen, „Autonome Nationalisten“ und sonstige Faschist/-innen aus ganz Schleswig-Holstein, darunter der schleswig-holsteinische NPD-Bundestagswahlkandidat und langjährige Nazikader Thomas Wulff, tauchten am späten Vormittag des 20. Juli 2009 nahe des Landeshauses auf und jammerten über einen Lautsprecherwagen im Stile von „Ist der Carstensen kriminell – muss er aus dem Amt ganz schnell!“ rum.
Im Gegensatz zu letztem Freitag, wo sich nach spontaner Mobilisierung vorsorglich über 60 Antifaschist/-innen versammelt hatten, um auf die dann abgesagte Naziaktion zu reagieren, kam es gestern leider zu keinen nennenswerten antifaschistischen Gegenmaßnahmen, wogegen die Polizei mit einem größeren Aufgebot auf einen solchen Fall vorbereitet schien.
Der gestrige Auflauf kann als eine Aktion im Rahmen des bevorstehenden Bundes- und Landtagswahlkampf der NPD in Schleswig-Holstein gewertet werden und machte deutlich, dass mit einer engen Kooperation der neonazistischen Strömungen von NPD über die „AN“-Szene bis hin zu erfahrenen Nazikadern wie Thomas Wulff zu rechnen ist. Antifaschist/-innen sollten sich Gedanken machen, wie mit den weiteren zu erwartenden öffentlichen Auftritten von Nazis, vor allem auch in Kiel, adäquat umzugehen ist.

NPD kneift – Nazistand vorm Landeshaus abgesagt

Für heute, Freitag 17. Juli hatte der Kieler NPD-Ratsherr Hermann Gutsche einen Propagandastand bzw. eine „Mahnwache“ vor dem Landeshaus angemeldet, offensichtlich um die Neonazi-Partei während der medial viel beachteten, zeitgleich dort stattfindende Debatte des Landtages um Neuwahlen in Schleswig-Holstein öffentlich in Szene zu setzen.
Aus diesem Grunde versammelten sich ab 9.30 Uhr über 60 Antifaschist/-innen an der Reventlouwiese, um an antifaschistischen Gegenaktionen teilzunehmen, zu denen die Autonome Antifa-Koordination Kiel seit dem Bekanntwerden der geplanten Neonaziaktion am Vorabend spontan mobilisiert hatte.
Bereits vor 10 Uhr ließ einer der spärlich anwesenden Polizist/-innen verlauten, dass der „Stand von Herrn Gutsche nicht stattfinde“. Andere Quellen berichteten, der Stand sei kurzfristig wieder abgemeldet worden. Um sich selbst von dem Wahrheitsgehalt dieser Informationen zu überzeugen, verweilten die Antifaschist/-innen noch eine Zeit lang in unmittelbarer Nähe des Landtages. Als tatsächlich weit und breit keine NPDler/-innen oder andere Neonazis zu erblicken waren, löste sich die Zusammenkunft auf. Auch ein kurzer Streifzug durch die Innenstadt ergab keine Hinweise auf mögliche faschistische Ausweichaktionen, genausowenig konnten sich Gerüchte über umher wandelnde Neonazi-Gruppen bestätigen.
Insgesamt ist der Tag aus antifaschistischer Perspektive also positiv zu bewerten: Der spontanen Antifa-Mobilisierung folgten trotz des ungüstigen Zeitpunktes wieder einmal erfreulich viele Aktivist/-innen und eine Naziaktion fand trotz gegensätzlicher Planungen der Kieler NPD nicht statt. Ob die Antifa-Mobilisierung mit zu der richtigen Entscheidung Hermann Gutsches beigetragen hat, den Stand lieber wieder abzumelden, noch bevor es zu angemessenen Reaktionen kommen konnte, kann zunächst nur spekuliert werden.
Dennoch sei an dieser Stelle nochmal dringlichst darauf verwiesen, dass in den letzten zwei Wochen mehrere faschistische Propagandastände der „Aktionsgruppe Kiel“ meist weitestgehend ungestört in Kieler Randbezirken stattfanden. Verstärkte antifaschistische Aufmerksamkeit und spontane Reaktionsfähigkeit werden Wohl oder Übel auch in den nächsten Wochen immer wieder von Nöten sein (was auch für den heutigen Resttag gelten sollte!), um die Kieler Neonaziszene erfolgreich daran zu erinnern, dass ihre rassistische, nationalistische und antisemitische Hetze nach wie vor nicht geduldet werden wird.


—————————————————————————————————————————————————————-

Aufruf zu den spontanen Antifa-Aktionen:

MORGEN (Fr., 17.7.2009): Gegen den NPD-Propagandastand vor dem Landtag vorgehen!


Für morgen, Fr. 17. Juli haben Kieler Neonazis der NPD einen Infostand vor dem Landtag angemeldet, offensichtlich um sich während der brandaktuellen Debatte über Neuwahlen in Schleswig-Holstein öffentlich in Szene zu setzen.

Bereits in den vergangenen zwei Wochen kam es zu mehreren Propagandaständen von Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“ im Kieler Stadtgebiet, die allerdings meist ungestört blieben. Dies wird morgen nicht so sein! Wir rufen alle Antifaschist/-innen dazu auf, die Kieler Neonaziszene einmal mehr auf den Boden der Realität zurück zu holen, sie daran zu erinnern, dass ihre widerliche nationalistische, rassistische und antisemitische Hetze auch in Zukunft nicht geduldet wird und den morgigen Stand zu stören, zu be- oder verhindern!
KEIN NAZISTAND NIRGENDWO!
Antifa-Treffpunkt am 17.7.:
9.30 Uhr Düsternbrooker Weg/Höhe Reventlouwiese („RSH-Wiese“)
Kommt pünktlich und sagts weiter!

Autonome Antifa-Koordination Kiel

Versuch der „AG Kiel“ in Mettenhof aufzulaufen endet nach 20 Minuten

Am 7. Juli haben etwa 8 Neonazis der „AG Kiel“ versucht im Stadtteil Mettenhof Flugblätter zu verteilen, genau an dem Ort, wo bereits am 15.6. eine erfolgreiche antifaschistische Kundgebung zur Aufklärung über neonazistische Aktivitäten in Kiel stattfand.


Auch diesmal haben AntifaschistInnen im Vorfeld von der geplanten Aktion der selbsternannten „Autonomen Nationalisten“ mitbekommen. Da der Auftritt der Neonazis jedoch nach kurzer Zeit aufgrund von sich anbahnenden Protesten von AnwohnerInnen von der Polizei beendet wurde, konnte sich eine Gruppe AntifaschistInnen, welche kurz nach Verlassen der Nazis am Kurt-Schumacher-Platz ankam, darauf beschränken die Anwohner abermals über die Aktivitäten von „AG Kiel“ und anderen Neonazis aufzuklären.

Die Antifas breiteten ein Transparent aus und verteilten auf dem Kurt-Schumacher-Platz und in den umliegenden Geschäften etwa eine halbe Stunde lang mehrsprachige Flyer. Viele AnwohnerInnen zeigten sich erfreut über diese Aktion und versicherten, dass öffentliche Auftritte von Neonazis in Mettenhof nicht geduldet würden und bedankten sich bei den AntifaschistInnen für ihre Anwesenheit.

Keine Aktionsräume für Nazis – weder in Mettenhof noch sonstwo!

Antifaschistische Kundgebung in Kiel-Mettenhof

Um ein weiteres mal auf die zunehmenden Aktivitäten von Neonazis in Kiel und im restlichen Schleswig-Holstein aufmerksam zu machen, führten heute etwa 30 Antifaschist/-innen eine antifaschistische Kundgebung im Kieler Stadtteil Mettenhof auf dem Kurt-Schuhmacher-Platz durch. Dabei wurden hunderte mehrsprachige Flugblätter an die Passant/-innen und Anwohner/-innen verteilt und mit Transparenten und Redebeiträgen zum Widerstand gegen die derzeit sehr aktive Kieler Neonazi-Szene um die „Aktionsgruppe Kiel“ aufgerufen.

Auf besonderes Interesse vor allem bei mehreren Dutzend Mettenhofer Jugendlicher stieß das kulturelle Begleitprogramm der Kundgebung in Form eines Auftritts der HipHop Künstler LPP (Kiel) und Sgt. Sade (Flensburg).
lpp
In den vergangenen Monaten kam es zu einer deutlichen Zunahme von Aktivitäten von Kieler und Schleswig-Holsteinischen Neonazis aus dem Spektrum der selbsternannten „autonomen Nationalisten“. Diese reichten vom Verteilen rassistischer, nationalistischer und antisemitischer Flugblätter, über Wahlkampfhilfe für die faschistische Wahlpartei DVU und Versuche von Kundgebungen, bis hin zu brutalen Angriffen auf vermeintlich oder tatsächlich linke Personen und Einrichtungen. Eines der jüngsten und gleichzeitig brisantesten Beispiele offener neonazistischer Gewalt ist der Brandanschlag auf das linke Kulturzentrum T-Stube in Rendsburg in der vergangenen Woche. Antifaschist/-innen reagierten mit zahlreichen Aktionen auf diese Entwicklungen, zu deren eindrucksvollsten z.B. die breit getragene Spontandemonstration gegen Neonazigewalt durch die Wik am 5. Juni mit über 700 Teilnehmer/-innen gehörte.
Weitere Bilder gibt es unter http://de.indymedia.org/2009/06/253437.shtml

Nazis verüben Brandanschlag auf alternatives Zentrum in Rendsburg

Wir dokumentieren Veröffentlichungen der Antifaschistischen Aktion Rendsburg [AARD]:
Nachdem auf Indymedia teilweise etwas widersprüchliche Informationen rumschwirrten, auch aus dem Kreis unserer Gruppe, wollen wir heute probieren, die Geschehnisse gestern und unseren weiteren Umgang damit etwas ausführlicher darzulegen. Gestern waren alle Menschen in unserem Umfeld geschockt und gestresst, einige Informationen sickerten erst später durch – heute mit einem Tag Abstand wollen wir sie etwas ordnen und öffentlich zugänglich machen.
Der Brandanschlag
Am Morgen vom Mittwoch, dem 10.06. wollte ein Nutzer der T-Stube diese betreten und bemerkte den Brand. Er verständigte Feuerwehr und Polizei, sowie andere Nutzer_Innen der T-Stube. Was geschehen ist, schildert unsere Pressemitteilung, die wir gestern herausgegeben haben, an einigen Stellen ist sie für diesen Bericht allerdings aktualisiert worden:
– Brandanschlag auf die T-Stube im Stadtpark
– Die Arbeit von mehr als einem Monat mühsamer Renovierung zerstört
– Bedrohliches Anzeichen für das Erstarken der rechten Szene in und um Rendsburg

Unbekannte verübten einen Brandanschlag auf das linke Kulturzentrum T-Stube im Rendsburger Stadtpark. In der Nacht auf Mittwoch entfachten Unbekannte an zwei Stellen der Räumlichkeiten Feuer und probierten ein Sofa anzuzünden, was glücklicherweise misslang. Zudem stahlen die TäterInnen 2 alte Rechner. Die T-Stube wird für Konzerte, Beisammensein und Treffen genutzt. Erst im letzten Monat war die Renovierung der T-Stube abgeschlossen wurden, in die eine große Zahl junger Menschen viel Zeit, Geld, Energie und Schweiß gesteckt hat. Das alles geschah in Eigenregie, wurde alleine finanziert. Diese Arbeit wurde durch den Brand im Inneren jetzt zunichte gemacht, lediglich der Backstage- und der Technikraum wurden nicht erheblich beschädigt.
Hinter dem Brandanschlag vermuten wir Neo-Nazis, denen die Arbeit gegen Rassismus, Nationalismus und Diskriminierung, die in der T-Stube geleistet wird, ein Dorn im Auge ist. Der Brandanschlag reiht sich ein, in eine ganze Reihe von Vofällen mit rechten Hintergrund in Rendsburg und Umgebung. Erst im März diesen Jahres kam es zu rechtsextremen Schmiereien in Rendsburg und Fockbek, über die auch die Landeszeitung berichtete. In letzter Zeit tritt auch verstärkt eine Gruppe auf, die sich selbst Aktionsgruppe Rendsburg nennt. Dahinter steckt eine Gruppe von Neo-Nazis, deren Mitglieder in letzter Zeit auf nahezu jedem rechten Aufmarsch in Schleswig-Holstein zu sehen sind. In Rendsburg fiel die Gruppe bislang vor allem durch einen Flyer auf, der gegen die T-Stube und das Charleston hetzte. Presserechtlich verantwortlich für dieses Flugblatt war Sebastian Sommer, der mutmßliche Kopf der Gruppierung. Durch die Aktionsgruppe Rendsburg gibt es in Rendsburg erstmals eine Gruppe „autonomer Nationalisten“, wir werden weiterhin dagegen angehen, dass sich Nazistrukturen in Rendsburg weiter verfestigen!
Für 19 Uhr mobilisiert die Antifaschistische Aktion Rendsburg zu einer spontanen Demonstration gegen Nazigewalt und Nazistrukturen in Rendsburg, vom Theatervorplatz aus.“
Die Demo am Abend
Nach dem Brandanschlag auf die T-Stube Rendsburg versammelten sich Menschen aus Rendsburg und anderen Städten in Schleswig-Holstein, um in der Rendsburger Innenstadt spontan ihre Stimme gegen die aufkeimende Nazigewalt zu erheben. Obwohl wir erst am Mittag nach Entdeckung des Brands im autonomen Kulturzentrum für die Spontandemonstration mobilisieren konnten, war die Zahl der sich solidarisch zeigenden DemonstrantInnen enorm.
Etwa 150 Menschen demonstrieren lautstark und friedlich in der Rendsburger Innenstadt. Menschen und Gruppen aus ganz Schleswig-Holstein hatten sich eingefunden, um ihre Solidarität mit der Rendsburger T-Stube zu bekunden. Die Demonstration zog mit Parolen und Transpis vom Theatervorplatz durch die Innenstadt, über den Schlossplatz und die Tangente schließlich auf den Paradeplatz. Hier gab es eine kurze Abschlusskundgebung, die über die AG Rendsburg informierte. Außerdem wurden ein paar Worte zu dem eigentlichen Ziel der Demoroute gesagt, das die Polizei verboten hatte: Der Rendsburger Kneipe „Raststätte“, die immer wieder von Nazis für Feiern genutzt wird. Außerdem wurde für die Demo gegen Nazigewalt in Neumünster am Samstag aufgerufen aufgerufen.
Trotz immensen Bullenaufgebots blieb die Sponti vollkommen friedlich und setzt somit ein wichtiges Zeichen gegen neonazistische Gewalt in Rendsburg. Auch wenn aufgrund der späten Uhrzeit wenig Menschen in Rendsburg unterwegs waren, so konnte den PassantInnen durch Flyer und Aufrufe klargemacht werden, worum es uns DemonstrantInnen geht.
Weitere Informationen:
Das Kulturzentrum T-Stube:
http://www.t-stube-rd.de/
Mehr Infos zur AG Rendsburg und Bilder von einigen ihrer Mitglieder findet ihr hier: http://antifarendsburg.blogsport.de/2009/04/23/nazis-flyern-erneut-in-rendsburg/#more-79
Artikel und Bilder auf Indymedia:
http://de.indymedia.org/2009/06/253046.shtml

Über 600 auf Demo gegen Nazigewalt in Kiel

Am Freitag, den 5.6.09 beteiligten sich insgesamt über 600 Menschen an der Demonstration „Schluss mit der Nazigewalt!“, zu der spontan ein Bündnis aus von Nazigewalt betroffenen alternativen Projekten und solidarische Organisationen aufgerufen hatte, nachdem am vergangenen Wochenende wiederholt Scheiben der Hansastr 48 und des Wohnprojekts „Dampfziegelei“ von Nazis eingeworfen wurden.

Die bunt gemischte Demo bewegte sich am frühen Abend nach einer Auftaktkundgebung vom Kultur- und Kommunikationszentrum Hansastr. 48 einmal durch die Wik, einem Stadtteil, in dem sich derzeit zunehmend organisierte Nazis versuchen breit zu machen. Die Abschlusskundgebung fand in der Schleusenstr. in unmittelbarer Nähe zu einem seit neuestem u.a. von Nazis bewohntem Haus, das von ihnen bereits mehrfach als Rückzugsort genutzt wurde, und zum besagten Wohnprojekt „Dampfziegelei“ statt. Es gab außerdem drei Zwischenkundgebungen, u.a. bei dem zweiten Wiker Nazibrennpunkt Elendsredder. Darüber hinaus wurden tausende Flugblätter am Rande der Demo an PassantInnen und AnwohnerInnen verteilt.
demo
Zu Störungen durch Nazis oder Polizei kam es nicht. Etwa ein Dutzend auf dem Weg geernteter DVU-Plakate sorgte zeitweise für gute Stimmung auf der sonst eher etwas zurückhaltenden Veranstaltung. Technische Probleme führten zwischenzeitlich unglücklicherweise zum Ausfall des Lautsprecherwagens, was aber zum Ende der Demo wieder behoben werden konnte.
Insgesamt eine schöne Aktion, vor allem die Tatsachen, dass die Demo hauptsächlich von betroffenen Projekten getragen wurde und dass binnen weniger Tage so viele Menschen mobilisiert werden konnten.
Ein etwas kämpferischerer und lauterer Ausdruck wäre allerdings gerade auch in Anbetracht der Anlässe und der Route wünschenswert gewesen. Es wird sich zeigen, ob das heutige starke antifaschistische Symbol gegen die Aktivitäten der Kieler Naziszene sich in Zukunft zu einer Praxis ausbauen lässt, die der „Aktionsgruppe Kiel“ und iheren FreundInnen endgültig den Spaß an jeglicher Aktivität und auch ihr Dasein in ihrer Wunschhomezone Wik vermiest.
Völlig inaktiv war die Kieler Naziszene trotz ihrer Abstinenz während der Demo allerdings leider doch nicht: So hängte am Abend eine Gruppe von knapp 10 Nazis aus dem Umfeld der ach so revolutionären „AG Kiel“ (darunter auch Peter v.d.B.) mal wieder Plakate des faschistischen Spießerclubs DVU in nicht geringer Anzahl auf, so z.B. am Schützenwall und auch wieder in der Holtenauer Str.. Dass diese dort lange hängen bleiben ist jedoch zu bezweifeln.
Informationen zu den Hintergründen gibt es hier.
Weitere Fotos gibt es unter http://de.indymedia.org/2009/06/252733.shtml.

Was war denn hier los? Nazikundgebung abgesagt.

Für Samstag, 23. Mai hatten Kieler Neonazis trotz der zeitgleichen Nazidemo in Lüneburg und eines angekündigten Fußballtourniers des Neumünsteraner Nazitreffpunkts „Titanic“ eine Kundgebung nahe der Landesbank Schleswig-Holstein in der Küterstraße beim Alten Markt angemeldet, die um 11 Uhr beginnen sollte. Nachdem dies bekannt geworden war, mobilisierten die Autonome Antifa-Koordination Kiel und der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel seit dem Vortag kurzfristig zu antifaschistischen Gegenaktionen (http://de.indymedia.org/2009/05/251345.shtml).

So fanden sich ab 10.30 Uhr einige Dutzend Antifaschist/-innen auf dem Alten Markt zu einer spontanen Kundgebung ein, deren Anzahl später auf etwa 100 Personen angewachsen sein dürfte. Die Polizei war ebenfalls bereits mit einem kleineren Aufgebot sichtbar und einem größeren in der Hinterhand, das den angemeldeten Nazi-Kundgebungsort sporadisch absicherte und relativ zügig Platzverweise verteilte, als eine größere Gruppe Antifas kurzfristig den Platz besetzte, aber nicht entschlossen genug war, um ihn zu halten zu versuchen. Die weitere Zeit des Abwartens wurde genutzt, um mit einem Redebeitrag und einigen Flugblättern das Umfeld des Alten Markts über den derzeitigen Naziaktivismus in Kiel aufzuklären.
Zeitgleich sammelten sich seit etwa 9.30 Uhr am Hauptbahnhof ein paar Nazis, die allesamt der Aktionsgruppe Kiel und deren Umfeld zugerechnet werden können. Um etwa 10.30 Uhr waren sie zu acht und wurden seitdem auch nicht mehr mehr. Um 11 Uhr kam es aus dieser Gruppe heraus zu einer kurzen Jagd von etwa fünf Nazis (darunter u.a. Katharina L. und Peter v.d.B.) auf zwei sich am Bahnhof aufhaltende vermeintliche Antifaschisten. Daraufhin begab sich ein Großteil der Teilnehmer/-innen der Antifa-Kundgebung am Alten Markt Richtung Bahnhof, da es gerüchteweise auch zu einem Angriff auf die Gejagten gekommen sein sollte, was jedoch nicht bestätigt werden konnte. Einige der beteiligten Nazis wurden darauf von der Polizei in Gewahrsam genommen. Kurz darauf, um ca. 11.15 Uhr zog die Polizei ihr Aufgebot am Alten Markt ab und ließ verlauten, dass die Nazis ihre Kundgebung soeben abgemeldet hätten. Angeblich, weil die Anzahl der mobilisierten „Kameraden“ hinter ihren Erwartungen zurück geblieben war.
Zu diesem Zeitpunkt verlagerte sich das Geschehen immer mehr zum Hauptbahnhof, wo sich immer mehr Antifaschist/-innen sammelten. Die Polizei begleitete die Nazis jedoch umgehend aus der Bahnhofsgegend, bevor es zu Aktionen kommen konnte. Noch vor 12 Uhr war die angemeldete Nazikundgebung dann vorbei, ohne begonnen zu haben, weshalb sich nach und nach auch die meisten Antifaschist/-innen schöneren Dingen als Nazis widmeten und die Innenstadt verließen. Im Laufe des Vormittags sollen auch zwei Antifas in Gewahrsam genommen worden sein.
Im weiteren Verlauf des Tages kam es zunächst zu keinen weiteren Naziaktivitäten, auch bei der nachmittäglichen „Freiheit statt Angst“-Demo kam es bis auf zwei kurzfristig gesichtete etwas zwielichtige wirkende Personen zu keinen besonderen Vorkommnissen.
Gegen Abend kam es jedoch zu etwas länger andauernden Nazibewegungen in der Wik. Zeitweise bis zu 10 Nazis im „AN-Look“ versuchten Passant/-innen, die sie für Linke hielten, einzuschüchtern. Gesichtet wurde dabei auch Peter v. d.B.. Zu Angriffen o.Ä. kam es allerdings nicht.
Insgesamt ist die Bedeutung des Verlaufs des Samstags in Kiel schwer einzuschätzen. Sollte die AG Kiel tatsächlich nicht genügend Leute für ihre Kundgebung zusammen bekommen haben, ist dieser eine weitere peinliche Niederlage für sie gewesen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Kundgebung von vorn herein nie stattfinden sollte. Was aber dann das Interesse der Kieler Nazis am Samstag war, bleibt noch tiefer im Dunkeln.
Immerhin konnten Kieler Antifaschist/-innen mal wieder eine zumindest befriedigende spontane Mobilisierungsfähigkeit unter Beweis stellen und den vormittäglichen Aufenthalt in der Kieler Innenstadt dazu nutzen, einmal mehr auf die Naziaktivitäten in Kiel aufmerksam zu machen und für antifaschistische Gegenwehr zu werben, die wahrscheinlich auch in nächster Zukunft immer mal wieder erforderlich sein werden wird.

Antifa-Demo und Naziübergriff in Neumünster

Erfolgreiche antifaschistische Demonstration mit 300 TeilnehmerInnen –
Militante Nazis an der Titanic – Naziüberfall auf TierrechtlerInnen
Spontandemonstration als Reaktion auf den Überfall

Am 16.5.09 fand in Neumünster eine Demonstration unter dem Motto „Nazis aus der Deckung holen!“ statt. Wir dokumentieren einen Artikel von Indymedia:
Freitag:
Am Abend fand die dritte Veranstaltung der Veranstaltungsreihe des Bündnis gegen Rechts statt. Die VVN/BdA hatte Jörg Welzer zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen, die um 19.00Uhr im DGB-Haus stattfand. Jörg Welzer hatte sich als Jugendlicher 15 Monate in eine Neonazigruppe „eingeschlichen“, und die Informationen an antifaschistische Gruppen weitergegeben. Jörg Welzer berichtete vor gut 50 ZuschauerInnen von seinen langjährigen Erfahrungen mit antifaschistischer Arbeit. Ein besonderes Augenmerk legten die Fragen der ZuschauerInnen auf die unmittelbare Zeit nach seiner „Enttarnung“ in der Naziszene.
Insgesamt eine sehr interessante und gelungene Veranstaltung.
Samstag:
Zum Auftakt der Demonstration versammelten sich rund 300 AntifaschistInnen am Bahnhof. Nach zwei Redebeiträgen begann der Demonstrationszug, der auf einer langen Strecke durch die Innenstadt jeweils in die Nähe der Wohnorte von Titanic- Pächter Wolfgang Tiemann und -Wirt Horst Micheel vorbeizog, wo jeweils in kurzen Reden die AnwohnerInnen über beide Personen informiert wurden.
Einzelne Provokationen von Nazis am Rande der Veranstaltung konnten schnell durch DemonstrationsteilnehmerInnen unterbunden werden.
Mit zwei weiteren Redebeiträgen am Rathaus endete die Demonstration störungsfrei. Zum Abschluss wurde noch darauf hingewiesen, dass sich vor der Titanic rund 20 gewaltbereite Neonazis aus dem Spektrum der „Autonomen Nationalisten“ befanden, und daher ein Heimweg in größeren Gruppen empfohlen.
20-25 Neonazis aus Neumünster und umliegenden Städten hatten sich bereits gegen 10Uhr am Club 88 versammelt und fuhren von dort aus in Kleingruppen in die Innenstadt und teilweise zur Titanic. Vor der Titanic trat die Gruppe teilweise vermummter Nazis sehr aggressiv auf, so gab es einen versuchten Angriff auf zwei Journalisten, aber auch teilweise mutiges Auftreten von AnwohnerInnen gegen die Nazipräsenz in ihrer Straße.
Erst nachdem sich nach Ende der Demonstration rund 50 Antifaschistinnen in die Friedrichstraße begaben, verstärkte die Polizei ihre bisher nur lockere Präsenz in der Friedrichstraße und kesselte die Nazis vor der Titanic ein. Dadurch wurde die offene Präsenz von Neonazis vor der Titanic beendet.
Gegen 17.30Uhr zerstreuten sich die Gruppen von AntifaschistInnen zunehmend, so dass auch die Polizei ihren Kessel lockerte und schließlich abzog. Auch einige Nazis begaben sich zu ihren Autos und fuhren nach Hause bzw. zum Club 88.
Gegen 18.30Uhr kam es vor den Holstenhallen zu einem Überfall von zwölf vermummten Nazis auf eine kleine Gruppe von TierrechtlerInnen, die dort vor dem Zirkus Flugblätter verteilten. Dabei wurden zwei Personen verletzt, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Polizei leitete eine Fahndung nach den flüchtenden Tätern ein.
nms_demo
Sonntag:
Mittags wurde eine Spontandemonstration mit gut 30 AntifaschistInnen in der Neumünsteraner Innenstadt durchgeführt. Die Demonstration lief laut und entschlossen zum Großflecken, wo aufgrund des Geranienmarktes zahlreiche BürgerInnen anwesend waren. So fand sich dort auch ein großes Publikum für den Redebeitrag, der den Naziüberfall vom Vortag thematisierte. Die Reaktionen reichten von den üblichen „Geht doch arbeiten!“- Pöbeleien bis hin zu deutlich geäußerter Zustimmung und Beifallklatschen.
Die Polizei kam es erst nach rund der Hälfte des Weges dazu und versuchte nur halbherzig, die Demo aufzuhalten. Sie sicherte mit dem Großteil ihrer Einsatzkräfte die Titanic ab, so dass die Demonstration in Ruhe zu Ende geführt wurde, ohne dass eine Anmeldung notwendig wurde.
Fazit:
Gelungene öffentliche Reaktion auf den Naziüberfall, der im Polizeibericht mal wieder keine Beachtung fand. In nur wenigen Stunden konnten gut 30 AntifaschistInnen zu einer kleinen, aber entschlossenen Spontandemo mobilisiert werden.
Die Demonstration am Samstag hätte gerne mit etwas mehr Leuten, größerer Lautstärke und mehr Parolen besetzt sein können. Die Ziele konnten dennoch erreicht werden, daher ist die Demo als Schritt in die richtige Richtung zu sehen. An dieser Stelle sei noch mal auf den Indymedia-Artikel „Nazimythos Neumünster“ verwiesen, in dem aufgezeigt wurde, das die Nazis zunehmend die Titanic als gefährdet ansehen. Ihre versuchte „Solidaritätshascherei“ in Neumünsteraner Kneipen fand ganz offensichtlich keine Resonanz, stattdessen musste die Titanic von 20 gewaltbereiten Nazis aus S-H beschützt werden. Dennoch muss es eine Aufgabe von AntifaschistInnen sein, die erschreckende Akzeptanz und Präsenz der Titanic in Neumünster aufzubrechen.
Viel zu tun bleibt in jedem Fall, eventuell schon am kommenden Samstag, an dem die Titanic sowohl ein Fußballturnier als auch abends ein „Livekonzert“ in der Titanic plant.
Kein Fußbreit den Faschisten
Nazis offensiv entgegentreten!
Titanic und Club 88 schließen – mit allen Mitteln
Hier gibts den Redebeitrag der Autonomen Antifa-Koordination, der auf der Demo gehalten wurde.


Zur aktuellen Situation dokumentieren einen Artikel der Antifa Neumünster von Indymedia:

Ein Rückblick, Ausblick und die aktuelle Lage der Naziszene und Antifaaktivitäten in Neumünster.

Mit einem viel beachteten und gut besuchten Antifafestival (www.club88-schliessen.tk) am 27.9.07, welches zeitgleich zum elften Club88-Geburtstag stattfand, begannen antifaschistische Aktivitäten in Neumünster wieder mit neuer Kraft.
Damals war das erklärte Ziel des Festivals – neben sichtbaren Protest gegen den Club 88 – die Stärkung lokaler Antifastrukturen in Neumünster. Rückblickend kann dies zumindest teilweise als gelungen betrachtet werden.
So ist in Neumünster durchaus eine Steigerung antifaschistischer Aktivitäten zu beobachten.
Eine kurze Rückschau:
-Im März 08 warfen unbekannte zweimal die Fensterscheiben der Titanic ein und beschädigten Teile der Inneneinrichtung. Laut Presseberichten entstand ein Sachschaden von 10.000€.
-Im September 2008 fand sowohl ein antifaschistisches Sommerfest auf dem Postparkplatz , als auch zwei Wochen später eine große antifaschistische Demonstration gegen den 12.Geburtstag des Club 88 statt. Dieser fand leider aber erst eine Woche später statt und so wurde ein Großteil der Festlichkeiten“ in die Titanic verlagert.
-Zahlreiche im Stadtbild sichtbare antifaschistische Graffitis und Antifa-Aufkleber, Sachbeschädigungen an Nazieigentum und so manch unangenehmes Erlebnis für den einen oder anderen Nazi auf Neumünsters Straßen vervollständigen die Erfolge und konnten so vielleicht dazu beitragen den „Mythos Neumünster“, wonach Mensch sofort beim betreten dieser Stadt von zehn Nazis überfallen wird, etwas aufzubrechen.
-Zur Zeit läuft eine Veranstaltungsreihe zum Thema Rechtsextremismus vom Bündnis gegen Rechts noch bis zum 4.7.09, wo zum Abschluss auf dem Postparkplatz erneut ein Sommerfest stattfinden soll. Zwei Veranstaltungen haben bereits stattgefunden, eine Informationsveranstaltung mit Andreas Speit mit 80 BesucherInnen und ein „Laut gegen Rechts“ Festival mit rund 300 BesucherInnen in der AJZ.
Anlass für die Veranstaltungsreihe waren und sind die anhaltenden Naziaktivitäten und darüber hinaus die Nazitreffpunkte Club 88 und vor allem die Titanic. Die nächste Veranstaltung wird eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Undercover gegen Nazis“ (www.verein-tolzi.de) mit Jörg Welzer sein, der sich als Jugendlicher in eine Gruppe der Jungen Nationaldemokraten „einschleuste“ und die Informationen an Antifa-Gruppen weitergab.
Für den 16. Mai bereiten antifaschistische Gruppen eine Demonstration unter dem Motto „Nazis aus der Deckung holen“ vor.
Aufgrund der angespannten Situation in Neumünster (siehe unten) und der Vorfälle in jüngerer Vergangenheit, vor allem in Kiel, ist eine Anreise in Gruppen empfehlenswert. Die Teilnahme wird aber ausdrücklich gewünscht,da gerade aufgrund der aktuellen Lage eine gut besuchte, erfolgreiche Demo als wichtig für die weitere Entwicklung in Neumünster angesehen wird.
Doch die Lage bleibt ernst: Bei aller positiven Entwicklungen bleibt Neumünster dennoch Neumünster. Das heißt unter anderem, dass Rechercheergebnisse die Zahl derer, die sich offen zur Naziszene bekennen bzw. in ihr aktiv sind auf mindestens 50 Personen beziffert. Hinzu kommt eine unklare Zahl an Mitläufern, Sympathisanten und Personen, denen der Umstand, dass der Typ auf der Party oder im VFR-Fanblock nun mal ein Nazis ist, nichts ausmacht. Die Toleranz ist bei vielen Bürgern einfach zu groß.
Als Beispiel, wie integriert Nazis in Neumünster sind, zeigt der Umstand, dass die Dartmannschaften der Titanic in der Dart-Stadtliga vollständig anerkannt sind, und offenbar kein/e Spieler/In der Dartmannschaften aus anderen Kneipen ein Problem damit hat, in der Titanic bzw. mit den Nazis zusammen Dart zu spielen. Betreiber und Stammgäste der Titanic sind des weiteren gerne gesehene Gäste in diversen Kneipen dieser Stadt. Angeblich versuchen die Titanic-Betreiber gerade im Umfeld der Neumünsteraner Innenstadtkneipen Solidarität für ihre gefährdete Gaststätte bei den Gästen zu erwirken und fordern zu Störungen der Demonstration am 16.5 auf.
Dann auch noch ein Bürgermeister, der vehement bestreitet dass Neumünster ein Naziproblem hat, und eine Presse die nur dann über Nazis berichtet, wenn ein Bruchteil ihrer Gewalt mal auf sie zurückgefallen ist und linke Zusammenhänge so wieder in der Öffentlichkeit diskreditiert werden können
Die andere Seite der Naziaktivitäten ist eine zunehmend organisierte Gewalt. So gab es seit Anfang diesen Jahres fünf Sachbeschädigungen an Fahrzeugen politisch tätiger Menschen in Neumünster, einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug vor einem linken Wohnprojekt und am vergangenen Wochenende eingeworfene Fensterscheiben an der AJZ.
Eine Schließung des Nazitreffs Club 88 ist durch antifaschistische Interventionen, realistisch betrachtet, alsbald nicht zu erwarten.
Deutlich anders ist die Situation bei der Titanic. Hier bieten sich andere Interventionsmöglichkeiten, als beim Club 88 und auch eine juristische Auseinandersetzung ist noch nicht abgeschlossen.
Doch auch die Titanic hat bislang alle Angriffe überstanden, ihre Verankerung in die örtliche Naziszene wird fester, wie das Beispiel des teilweise in der Titanic gefeierten Club 88-Geburtstages zeigt. Die wahre Flut von Anzeigen, mit denen die Nazis zur Zeit versuchen, gegen antifaschistische Publikationen vorzugehen zeigt aber, dass sie ihre Gaststätte als gefährdet ansehen.
Für den 23. Mai plant die Titanic ein Fußballturnier. Treffpunkt soll hierfür um 8.00Uhr an der Titanic sein. Das Turnier selbst soll um 10Uhr am „Stadtrand von Neumünster“ beginnen.
Zusätzlich gibt es Abends ein Livekonzert in der Titanic. Die subversive Mobilisierung zum Fußballturnier und der Umstand, dass dort nicht angegeben ist wer beim Livekonzert auftritt, lassen nichts gutes ahnen.
In diesem Sinne:
Titanic und Club 88 schließen!
Nazis aus der Deckung holen und wegtreten für ein nazifreie Welt !

Ältere Veröffentlichungen zum Thema :
Anschläge:
http://de.indymedia.org/2008/03/210777.shtml
12 Club Geburtstag:
http://de.indymedia.org/2008/10/228763.shtml
Ausführlicher Artikel über den Club 88:
http://de.indymedia.org/2008/09/227807.shtml

Nazi-Infostand in der Innenstadt massiv behindert!

Heute hat ein kläglicher Haufen von 9 Neonazis versucht einen Infostand in der Kieler Innenstadt durchzuführen, welcher von AntifaschistInnen umzingelt wurde. Die Polizei schirmte den Infostand komplett ab, sie konnten keine Öffentlichkeit erreichen. Der Stand wurde einmal umgeschmissen, ihre Flyer wurden massenhaft zu Konfetti verarbeitet und auch ein widerliches Propagandaschild der Nazis fiel den antifaschistischen Protesten zum Opfer.
flyer
Wir dokumentieren einen Bericht von Indymedia:

150 Antifas isolieren faschistische Provokation zum Tag der Befreiung

Heute gegen 14:00 Uhr sammelten sich ca. 10 Nazis der „AG Kiel“ am Kieler Hbf, um dann in die Innenstadt zu ziehen. Unter ihnen waren (natürlich) Peter v.d.B. und Daniel Z.
Nachdem die Anmeldung einer Nazi-Kundgebung auf dem Asmus-Bremer-Platz schon gestern bekannt geworden war, hatten sich ab 13:30 Uhr bis zu 200 Antifaschist_innen in der Kieler Innenstadt verasammelt. Als die Nazis mal wieder ohne Polizeibegleitung zu ihrem Kundgebungsplatz liefen, kamen sie aufgrund auf sie zu laufender Antifas kurz ins rennen, wurden dann von der Polizei zum Asmus geleitet.
Aufgrund zu großen antifaschistischen Drucks verlegte die Polizei die Nazikundgebung an den Rand des Platzes und schirmte sie hermetisch ab. Trotzdem wurde ein Stapel geschichtsverdrehender Flugblätter und eine Infotafel der Nazis entwendet und öffentlichkeitswirksam zerstört. Leider konnte die Polizei die Personalien einer Person aufnehmen, die angeblich eine Tomate auf die Nazis geworfen haben soll, die Bullen sprachen einen Platzverweis aus.
Antifas hielten vor den Absperrungen der Polizei kurzerhand eine Kundgebung zum Tag der Befreiung ab, klärten Passant_innen über die Machenschaften der extrem gewalttätigen „AG Kiel“ auf und verteilten hunderte aktuelle Flugblätter über die Situation in Kiel. Über Megaphon wurden inhaltliche Beiträge zur Kieler Naziszene und dem 08.Mai als Tag der Befreiung gehalten.
Spontan schlossen sie viele Passant_innen den Protesten an, erfreulich war hierbei vor allem auch die Teilnahme vieler Menschen mit Migrationshintergrund.
Nach nur einer Stunde wurde die Naziveranstaltung von der Polizei beendet und die Nazis aus der Stadt gebracht. Viel Motivation die Veranstaltung weiter zu führen dürften die selbsternannten „tapferen Soldaten“ (O-Ton der „AG Kiel“) sowieso nicht mehr gehabt haben: Sie hatten kein einziges ihrer (natürlich nicht einmal selbst geschriebenen) Flugblätter verteilt.
Parallel zu der Aktion in der Innenstadt waren offensichtlich weitere Kleingruppen von Nazis in der Stadt unterwegs, die aber aufgrund polizeilicher Maßnahmen keine Aktionen durchführen konnten. Es bleibt abzuwarten, ob die Polizei nachhaltig aus den Geschehnissen der letzten Wochen gelernt hat, jedenfalls hätte sie heute nicht behaupten können sie hätte von nichts gewusst, wäre wieder ein Unbeteiligter in der Kieler Innenstadt von den Nazis ins Krankenhaus geprügelt worden.
In jedem Fall gilt es, den Druck auf die Nazis von antifaschistischer Seite weiter aufrecht zu erhalten und zu verstärken. Aktionen wie die heutige dürften kaum dazu beitragen, ihr Selbstbewusstsein oder ihre Attraktivität bei Nachwuchsnazis zu stärken. Mit Spannung erwarten wir einen weiteren dummen Text voller Pathos und Satzbaufehlern von den „Kameraden“. Wie auf der antifaschistischen Kundgebung betont, können v.d.B. und Z. froh sein, dass heutzutage wenigstens die Rechtschreibfehler ihrer „Frontberichte“ von Computerprogrammen korrigiert werden können, bei ihren Transparenten gelingt ihnen das nicht immer…

Antifa-Kundgebung in der Wik

– 40 Antifaschist/-innen auf Kundgebung in der Wik
– Aufklärung über Kieler Neonaziaktivitäten bei entspannter Atmosphäre

Gestern, am 07. Mai 2009 fand im Kieler Stadtteil Wik von 16.30 Uhr bis etwa 18 Uhr in der Holtenauer Str./Elendsredder bei Musik, Kaffee und entspannter Atmosphäre eine antifaschistische Kundgebung unter dem Slogan „Aktiv gegen Nazis – im Stadtteil und überall“ statt, die von der Autonomen Antifa-Koordination Kiel organisiert wurde.
Die etwa 40 Teilnehmer/-innen informierten die Passant/-innen und Anwohner/-innen in mehreren Redebeiträgen und zahlreichen verteilten Flugblättern über den in den letzten Monaten stark zugenommenen Aktivismus von Kieler Neonazis vor allem um die „Aktionsgruppe Kiel“ und riefen zur breiten antifaschistischen Gegenwehr dagegen auf. Darüber hinaus wurde auf die spezielle Situation in der Wik hingewiesen, wo sich in der Vergangenheit rassistische, antisemitische und nationalistische Propaganda im Stadtbild häufte und es immer wieder zu Einschüchterungsversuchen vor allem gegen Anwohner/-innen, die sie für Nazigegner/-innen hielten, kam.
Die Aktion reiht sich ein in eine Vielzahl antifaschistischer Veranstaltungen solcher Art, die in den letzten Wochen im ganzen Stadtgebiet durchgeführt wurden.
Bereits seit Ende Januar diesen Jahres ist es zu einem deutlichen Anstieg von Aktivitäten von Neonazis in Kiel gekommen. Diese reichten bisher vom Verteilen faschistischer Flugblätter, über öffentliche Auftritte, Angriffe auf linke und alternative Projekte bis hin zu Einschüchterungsversuchen und brutalen Angriffen auf Menschen, die ihrem beschränkten Weltbild widersprechen. Entsprechende Gegenaktivitäten von antifaschistischer Seite blieben dabei nicht aus.