Der OB-Wahlkampf der AfD hat begonnen – aber nicht ohne die Antifa

Am Samstag (11.10.2025) führte die AfD im Rahmen ihres OB-Wahlkampfes gleich drei parallele Propagandastände im Kieler Stadtgebiet durch, die sowohl durch ambitionierte Polizeieinheiten geschützt, als auch von Gegenprotest begleitet.

Bereits gegen 8.45 Uhr schlug Eike Reimers mit Parteifreund:innen auf dem Markt am Andreas-Hofer-Platz in Elmschenhagen auf. Ein Dutzend Antifaschist:innen schirmte das Tischchen jedoch bald darauf ab und unterband den rechten Wahlkampf. Erst mit Eintreffen der 2. Einsatzhundertschaft, die für die Durchsetzung von AfD-Aktivitäten bekannt ist, wurden die Antifas vom Marktplatz gedrängt, blieben aber präsent, bis die AfD um 11.30 Uhr das Feld räumte.

Noch während des Geschehens in Elmschenhagen wurden gegen 11 Uhr weitere AfD-Stände an der Reventloubrücke und am Asmus-Bremer-Platz aufgebaut. An der Kiellinie blieb OB-Kandidat Pinto de Kraus zunächst allein, wurde aber im Laufe der Zeit von Unterstützer:innen aus Itzehoe und Heikendorf verstärkt. Von Beginn an war der rechte Wahlkampf hier von kleinem, aber lautem Gegenprotest begleitet, den die Polizei erst mit der Zeit auf Abstand zwang.

In der Innenstadt entwickelte sich unterdessen der Hauptschauplatz der Auseinandersetzung um die rechten Provokationen an diesem Tag. Von Beginn an traten auch hier die Schläger:innen der 2. EHu in Aktion, um den AfD-Stand zu ermöglichen. Gruppen, die sich zum Widerspruch eingefunden hatten, wurden brutal auf Abstand gehalten und Einzelpersonen, die ihren Unmut gegenüber der AfD kundtaten, drangsaliert. Über die Zeit kam es zu mindestens 3 Identitätsfeststellungen und absurden Anzeigen, die die Beamt:innen aktiv herbei führten. Dennoch versammelten sich in der Spitze 30 Antifaschist:innen und konfrontierten die Rechten mit Gegenpositionen. Auffällig war, dass der Stand eigenständig vom AfD Kreisverband Neumünster getragen wurde. Gegen 14 Uhr war sowohl an der Reventloubrücke als auch hier Schluss.

Auch wenn dieser Kraftakt der Kieler AfD nur unter reger Beteiligung überregionaler Kräfte möglich gewesen ist, war der Tag eine rechte Raumnahme unüblichen Ausmaßes und ein Vorgeschmack auf die kommenden Wochen. Kieler Antifaschist:innen sind aufgerufen, sich breit aufzustellen und dem entschlossen entgegenzutreten.