Antifaschistischer Widerstand gegen „Oidoxie“-Konzert in Neumünster

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Etwa 600 Antifaschist*innen aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg stellten sich am Samstag, 15. Februar 2020 dem Konzert der „Combat 18„-Band Oidoxie in der Nazi-Kneipe „Titanic“ in Neumünster entgegen. Eine entschlossene und kraftvolle Antifa-Demo umrundete am frühen Abend parallel zur Anreise der Neonazis die Location des Rechtsrock-Events in der Wippendorfstraße.

Bei einer ausgedehnten Zwischenkundgebung in Sicht- und Hörweite der „Titanic“ am Goebenplatz kam es immer wieder zu Rangeleien mit der Polizei, die an den Absperungen aus Hamburger Gittern auch Pfefferspray gegen Demonstrant*innen einsetzte. Wiederholt wurde hier Pyrotechnik gezündet, die auch in Richtung Nazi-Kneipe abgefeuert wurde. Ein kurzer Angriffsversuch auf die Kundgebung von einem guten Dutzend Neonazis konnte erfolgreich abgewehrt werden. Im Umfeld von Demo und „Titanic“ konnten immer wieder Neonazis gesichtet werden, die sich zum Teil unter „Sieg Heil“-Rufen den Weg zum Rechtsrock-Konzert bahnten. Die Polizei schritt nicht ein, sondern geleitete diese sicher zur Nazi-Kneipe. Desweiteren kam es zu einem Angriffsversuch von „Titanic“-Besucher*innen auf Journalist*innen. „Antifaschistischer Widerstand gegen „Oidoxie“-Konzert in Neumünster“ weiterlesen

Combat 18, NSU, Nordkreuz: Aktuelle Informationen zu bewaffneten rechten Netzwerken

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Antifaschistische Nachrichtenportale und bundesweite Medien berichten seit Wochen über die Erkenntnisse aus den Recherchen zum Mord an Walter Lübcke. Nach und nach verdichten sich die Informationen, nach denen das Umfeld des Kasseler Neonazis Stephan Ernst, der den Mord an Walter Lübcke zuerst gestanden und dann widerrufen hat, eine alte NSU-Unterstützergruppe mit besten Kontakten in die militante Neonaziszene ist. Wie berichtet wird, taucht Markus H., der jetzt wegen Beihilfe im Lübcke Mord festgenommen wurde, schon im Fall des 2006 vom NSU ermordeten Halit Yozgat in den Ermittlungsakten auf (sueddeutsche.de, 27.6.19 | fr.de, 5.7.19). Stephan Ernst und die Kasseler Szene wird ebenfalls mit der militanten und potentiell bewaffneten Nazi-Organisation „Combat 18“ («Combat 18» Reunion, exif-recherche.org, 16.7.18) in Verbindung gebracht. Folgerichtig muss davon ausgegangen werden, dass es in Kassel personelle Kontakte und Überschneidungen zwischen dem aktiven NSU-Unterstützerumfeld sowie „Combat 18“ gab und gibt. Diese Gruppe hat Verbindungen zu ähnlichen Gruppen in anderen Bundesländern und kann damit als Teil eines gewaltbereiten und bewaffneten Netzwerkes angesehen werden, aus dem heraus Morde propagiert, geplant und begangen werden. „Combat 18, NSU, Nordkreuz: Aktuelle Informationen zu bewaffneten rechten Netzwerken“ weiterlesen