Spärlicher NPD-Wahlkampf in Kiel

Der Wahlkampf der NPD in Kiel und Umbegung verläuft bis jetzt auf einem niedrigen Niveau. Abgesehen von einigen wenigen Plakaten und dem Einsatz eines Wohnmobils als Lautsprecherwagen, mit dem sie ihre Hetzreden durch die Gegend posaunen, ist bis jetzt noch nicht viel von der faschistischen Partei zu hören gewesen.

In mehreren Stadtteilen hingen NPD-Plakate, welche am Wochende von einer etwa zwanzigköpfigen Gruppe Neonazis aufgehängt wurden. Diese waren allerdings Anfang der Woche nahezu komplett wieder verschwunden. Desweiteren ist die NPD mit einem als Lautsprecherwagen genutzten Wohnmobil unterwegs, welches bereits in mehreren Orten gesehen wurde. Hieraus beschallen sie die Menschen in den Straßen im Vorbeifahren mit ihrer widerlichen Propaganda, das linke Projekt Alte Meierei bekam sogar einen extra Auftritt, als die Nazis langsam an dem Haus vorbeifuhren und unverständliches Gezeter von sich gaben.
Heute, am 9.9., versammelten sich etwa 15 Neonazis der „AG Kiel“ mit Unterstützung von Nazis aus Dithmarschen für kurze Zeit im Stadtteil Wik am Ende der Holtenauer Strasse und breiteten ein Transparent aus. Die Aktion auf einer Wiese an einer großen Kreuzung wurde nach etwa 20 Minuten von der Polizei beendet und die Nazis wurden weggeschickt. Was davon zu halten ist bleibt abzuwarten, doch kämpferischer Wahlkampf sieht anders aus.
Um den Anti-Wahlkampf gegen die NPD etwas voranzutreiben und dabei auch noch Spass zu haben, gibt es die Antifa-Party „Nazipropaganda zu Cocktails!“, die im Rahmen der antifaschistischen Kampagne „Alles muss man selber machen: rechtsfreie Räume schaffen!“ am Freitag den 18. September in der Alten Meierei steigt. Bringt Eure gesammelten Trophäen aus dem NPD-Wahlkampf mit und tauscht sie gegen Freigetränke – den Fleißigsten gebührt besondere Ehre!   
Siehe auch: NPD und DVU auf Stimmenfang – Wahlkampf in Schleswig-Holstein

NPD und DVU auf Stimmenfang – Wahlkampf in Schleswig-Holstein

Am 27. September 2009 finden die Bundestagswahl und gleichzeitig die vorgezogene Landtagswahl in Schleswig-Holstein statt. Der im Januar 2005 zwischen NPD und DVU geschlossene „Deutschland-Pakt“ wurde von der NPD aufgelöst, so dass zu den Wahlen nun NPD und DVU gegeneinander antreten.
Die NPD tritt jeweils mit einer Landesliste an, zu den Bundestagswahlen stellt sie in jedem Wahlkreis auch einen Direktkandidaten. Die DVU tritt zumindest zur Bundestagswahl mit einer Landes“liste“ an, auf der lediglich zwei Rentnerinnen zu finden sind, was viel über den Zustand des Landesverbandes der DVU in Schleswig-Holstein aussagt.
Machten militante „Autonome Nationalisten“ und NPD-Mitglieder zur Europawahl noch fleißig Wahlkampf für die DVU, wird dies jetzt wohl anders aussehen. Neonazis der „AG Kiel“ und der schleswig-holsteinischen NPD waren zur Wahlkampfhilfe für die NPD in Thüringen unterwegs und es ist zu erwarten, dass ein Großteil der Nazis aus Kiel und Schleswig-Holstein die NPD unterstützen wird. Damit sieht es für die hiesige DVU noch schlechter aus, was einen aktiven Wahlkampf angeht.
Es ist also davon auszugehen, dass vor allem NPD-Propaganda auftauchen wird, doch auch mit öffentlichen Aktionen wie Infotischen oder Flugblattverteilungen ist zu rechnen.
Auch AntifaschistInnen in Schleswig-Holstein bereiten sich auf den Wahlkampf vor, so gibt es zum Beispiel die Kampagne „Alles muss man selber machen – Weg mit der NPD“, die vielfältiges Material zum Verteilen bietet, doch auch das Entfernen von faschistischer Propaganda aus dem Straßenbild gehört sicherlich wieder zur beliebten Beschäftigung von NazigegnerInnen.

Wir stellen hier die KandidatInnen der beiden rechten Parteien vor:
Landesliste der NPD zur Bundestagswahl:

Platz 1: Uwe Schäfer (Direktkandidat in Segeberg-Stormarn-Nord)
Prinzenstraße 13, 24306 Plön

Landesverbandsvorsitzender und Mitglied im Parteivorstand

Platz 2: Jens Lütke (Direktkandidat in Plön-Neumünster)
Martensrader Weg 28, 24238 Martensrade
Stellv. Landesvorsitzender

 

Platz 3: Thomas Wulff (Direktkandidat in Lübeck)
An den Wiesen 9 b, 19273 Teldau

Mitglied im Parteivorstand

 

Platz 4: Ingo Stawitz (Direktkandidat in Pinneberg)
Am Eichholz 45, 25436 Uetersen
Stellv. Landesvorsitzender und Bezirksvorsitzender Dithmarschen/Steinburg/Pinneberg
Platz 5: Kay Oelke (Direktkandidat in Herzogtum Lauenburg – Stormarn-Süd)
Querstraße 23, 21502 Geesthacht
Kreistagsabgeordneter im Kreis Herzogtum Lauenburg
 
Platz 6: Hermann Gutsche (Direktkandidat in Kiel)
Königstraße 22, 24159 Kiel

Ratsherr in Kiel

 

Platz 7: Wolfgang Schimmel (Direktkandidat in Rendsburg-Eckernförde)
Neversdorfer Straße 2, 23816 Leezen
NPD-Landesverbandsschatzmeister

weitere Direktkandidaten der NPD:

Flensburg-Schleswig:
Kevin Stein (NPD Kreisvorsitzender Nordfriesland)

Kuhsteig 2 A, 25813 Husum

Nordfriesland – Dithmarschen-Nord:
Arne Kaehne
Norderende 45, 25885 Oster-Ohrstedt

Steinburg – Dithmarschen-Süd:
Helmut Radunski
Königsberger Straße 46, 25551 Hohenlockstedt

Ostholstein:
Marcus Tietz
Lübecker Straße 30, 23623 Ahrensbök
Landesliste der NPD zur Landtagswahl:
Platz 1: Jens Lütke
Platz 2: Ingo Stawitz
Platz 3: Uwe Schäfer
Platz 4: Kevin Stein
Platz 5: Kay Oelke
Platz 6: Hermann Gutsche

Landesliste der DVU zur Bundestagswahl:

Renate Erna Köhler
Waldwinkel 4, 25980 Sylt, OT Westerland

Ingeborg Anna Lobocki
Masurenring 57, 24149 Kiel
(alle Adressen sind aus der von der Landeswahlleiterin veröffentlichten und für jede/n einsehbaren Bekanntmachung der zugelassenen Landeslisten und der zugelassenen WahlkreisbewerberInnen entnommen)

17. August: „Hessmobs“ fielen aus – Nazidemo in Kellinghusen

Am 17.8.09 führten Neonazis in Kellinghusen (Schleswig-Holstein) „spontan“ einen Demonstration anlässlich des Todestages des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess durch.

Die ca. 30 Nazis liefen nach eigenen Angaben ungefähr eine halbe Stunde lang durch die Kleinstadt, ausgestattet mit Fackeln, Transparent und Megaphon und teilweise vermummt. Laut einer Pressemitteilung der Polizei kam ein Großteil der TeilnehmerInnen aus Kiel und Hamburg, es laufen Ermittlungen wegen Widerstandes und gefährlicher Körperverletzung, da die Neonazis beim Eintreffen der Polizei versuchten zu flüchten und dabei PolizistInnen attackierten. Die meisten Neonazis mussten ihre Personalien trotzdem abgeben.

 

Ganz so spontan, wie die Neonazis behaupten, war diese Aktion gewiss nicht, da es um den 17. August immer wieder zu Aktionen kommt, die an den Hitler-Stellvertreter und bekennden Nationalsozialisten Rudolf Hess erinnern sollen. Seit seines Todes im alliierten Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau im August 1987 wird Rudolf Hess von den Neonazis als „Märtyrer“ verehrt.

Für dieses Jahr wurden im Internet von Nazis Flashmobs am 17.8. angekündigt, von denen allerdings die meisten nicht stattfanden oder durch antifaschistische Präsenz verhindert werden konnten. So versammelten sich z.B. in Flensburg über 100 AntifaschistInnen an dem im Internet angekündigten Ort, um eine eventuelle Naziaktion zu verhindern.

 

Da es schon 2008 zu einer ähnlichen Aktion seitens der Neonazis kam (am 16.8.08 marschierten etwa 40 Nazis am Abend durch Kiel), waren AntifaschistInnen auf so eine Situation vorbereitet. Im Gegensatz zum letzten Jahr erschienen die Nazis allerdings nicht in einer der größeren Städte, sondern zogen es vor in einer Kleinstadt mitten auf dem Land zu marschieren. Allein die Tatsache, dass sie überhaupt demonstrieren konnten, wird auf einschlägigen Homepages der Neonazis schon als Erfolg gewertet.

 

Siehe auch: http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/neonazis-wollen-rudolf-hess-gedenken.html

Neonazis wollen Rudolf Heß gedenken

Im Internet kündigen Neonazis für den 17. August Flashmobs an, um an den Todestag des NS-Kriegsverbrechers Rudolf Heß zu erinnern. Wie auf einer eigens eingerichteten Website bekundet wird, sollen sich im gesamten Bundesgebiet um jeweils 19:30 Uhr Personen zusammenfinden, um Heß mit dem öffentlichen Verlesen seiner letzten Worte im Rahmen der Nürnberger Prozesse zu ehren. Nach der Verkündung seiner lebenslangen Haftstrafe sagte Heß unter anderem: „Stünde ich wieder am Anfang, würde ich wieder handeln wie ich handelte.“

Auch in Schleswig-Holstein sind bis jetzt für Flensburg (Südermarkt) und Schwarzenbek (Ritter Wullf Platz am Rathaus) derartige Aktionen angekündigt. Nach dem gerichtlichen Verbot des Heß-Gedenkmarschs im fränkischen Wunsiedel im vergangenen Jahr, scheint die rechte Szene nun den Versuch zu unternehmen, durch dezentrale Veranstaltungen auf sich aufmerksam zu machen. Die Aktion der so genannten „Hessmobs“ wird jedoch auf der rechten Internetseite „Altermedia“ kontrovers diskutiert, einige Neonazi-Gruppen rufen auch dazu auf, nicht an diesen Aktionen teilzunehmen.

In Kiel führten etwa 40 Neonazis aus dem Umfeld der „Aktionsgruppe Kiel“ und der NPD zusammen mit Nazis aus anderen schleswig-holsteinischen Städten im letzten Jahr am Abend des 16.8.08 eine Spontandemonstration durch die Innenstadt durch.

Seit seines Todes im alliierten Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau im August 1987 wird Rudolf Heß von Neonazis als „Märtyrer“ verehrt. Die Szene nimmt seinen Tod seit Jahren zum Anlass, zu Großaufmärschen zu mobilisieren. Dabei nutzt sie den Mythos eines verhinderten Pazifisten Heß, um Neonazis jedweder Couleur in das Gedenken einzubinden.

 

Wir rufen alle AntifaschistInnen dazu auf, am Wochenende 15./16.8.09, sowie natürlich am Montag den 17.8.09 die Augen offen zu halten und Naziaktionen in Kiel oder sonstwo wenn möglich zu verhindern!


NS-Verherrlichung stoppen!

Flaute beim Sommerfest

Schleswig-Holsteiner Neonazis nehmen an Naziaufmarsch in Bad Nenndorf teil

Am vergangenen Samstag, dem 01.08.2009 marschierten rund 750 Neonazis durch das niedersächsische Bad Nenndorf. An dem von den Nazis so genannten „Trauermarsch“ nahmen auch mehrere Dutzend Neonazis aus Schleswig Holstein teil, darunter Angehörige der selbst ernannten „Autonomen Nationalisten“ aus Kiel und Neumünster.
http://recherche-nord.com/cms/images/stories/2009.08.01.bn/folder_a/0014.jpg
Die „Aktionsgruppe Kiel“ ist dabei mit eigenen schwarzen T-Shirts aufgetreten, wohin gegen ein Großteil der in schwarz angereisten Neonazis von der Polizei mit weißen T-Shirts ausgestattet wurde.
Einen ausführlichen Bericht und Fotos der anwesenden Neonazis gibt es bei Recherche Nord.

20. Juli: Neonazis aus Schleswig-Holstein halten Kundgebung beim Landeshaus ab

Nachdem eine für Freitag geplante Nazi-„Mahnwache“ anlässlich der aktuellen parlamentarischen Beziehungskrise der Landesregierung vor dem Landeshaus kurzfristig von dem Kieler Ratsherr Hermann Gutsche wieder abgemeldet wurde, zeigte sich gestern, dass es sich dabei nur um eine terminliche Verlegung gehandelt hatte.
Etwa 20 NPDler/-innen, „Autonome Nationalisten“ und sonstige Faschist/-innen aus ganz Schleswig-Holstein, darunter der schleswig-holsteinische NPD-Bundestagswahlkandidat und langjährige Nazikader Thomas Wulff, tauchten am späten Vormittag des 20. Juli 2009 nahe des Landeshauses auf und jammerten über einen Lautsprecherwagen im Stile von „Ist der Carstensen kriminell – muss er aus dem Amt ganz schnell!“ rum.
Im Gegensatz zu letztem Freitag, wo sich nach spontaner Mobilisierung vorsorglich über 60 Antifaschist/-innen versammelt hatten, um auf die dann abgesagte Naziaktion zu reagieren, kam es gestern leider zu keinen nennenswerten antifaschistischen Gegenmaßnahmen, wogegen die Polizei mit einem größeren Aufgebot auf einen solchen Fall vorbereitet schien.
Der gestrige Auflauf kann als eine Aktion im Rahmen des bevorstehenden Bundes- und Landtagswahlkampf der NPD in Schleswig-Holstein gewertet werden und machte deutlich, dass mit einer engen Kooperation der neonazistischen Strömungen von NPD über die „AN“-Szene bis hin zu erfahrenen Nazikadern wie Thomas Wulff zu rechnen ist. Antifaschist/-innen sollten sich Gedanken machen, wie mit den weiteren zu erwartenden öffentlichen Auftritten von Nazis, vor allem auch in Kiel, adäquat umzugehen ist.

„Einheit der nationalen Publizistik“

Laut blick nach rechts plant der in Martensrade bei Kiel ansässige Nazi Dietmar Munier mit seinem Verlagskomplex zusammen mit den Herausgebern der rechten Zeitschrift „Nation und Europa“ eine neues gesamtrechtes Zeitungsprojekt.
Wir dokumentieren den Artikel von blick nach rechts:

Kiel − Zum Jahresende soll ein „wirklich deutsches Nachrichtenmagazin“ auf den Markt kommen.


Das noch namenlose Blatt soll ab Dezember erscheinen und will „die Umerziehungsmedien Spiegel, Focus und Stern herausfordern“. Treibende Kraft des Projektes, das nach der „Einheit der rechten Publizistik“ ruft, ist der rechtsextreme schleswig-holsteinische Verleger Dietmar Munier (Verlagskomplex „Lesen & Schenken GmbH“, Arndt-Verlag unter anderem). Bei einem Treffen mit Harald Neubauer, seit 1992 Mitherausgeber der Monatszeitschrift „Nation&Europa“, dem ältesten rechtsextremen Sprachrohr in der Bundesrepublik, soll laut Auskunft von Munier beschlossen worden sein, die neue Zeitschrift und „Nation&Europa“ (Auflage:rund. 18 000), zu „einem einzigen schlagkräftigen deutschen Nachrichtenmagazin zusammenzuschmieden.“ Diese „Einheit der nationalen Publizistik“ solle dann „zu einem wirklich unüberhörbaren Sprachrohr in der Öffentlichkeit“ werden. Um die „Kriegskasse“ für das Projekt zu füllen, ruft Munier zu Spenden auf. Munier, einst Funktionär der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN), war am 10. Januar dieses Jahres Gast beim Neujahrsempfang der sächsischen NPD-Landtagsfraktion. (am)

 

09. 06. 2009 

Nazistand ungestört in der Wik

Am heutigen Montagmittag, 13. Juli 2009 führten etwa 10 Neonazis der AG Kiel und ihrem Umfeld einen zweistündigen Propagandastand im Kieler Stadtteil Wik durch. Antifaschistische Gegenwehr blieb dabei leider weitestgehend aus.
Update Mittwoch, 15.7.:
Ein entsprechendes Szenario wiederholte sich heute am frühen Nachmittag in Friedrichsort.

Nachdem ein ähnlicher Versuch Kieler Neonazis am vergangenen Dienstag in Kiel-Mettenhof bereits nach 20 Minuten kläglich gescheitert war, da sich massiver Widerstand aus der Mettenhofer Bevölkerung andeutete (http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/versuch-der-ag-kiel-in-mettenhof-aufzulaufen-endet-nach-20-minut.html), gelang es ihnen heute zwischen 12 und 14 Uhr, sich relativ ungestört am Elendsredder Ecke Holtenauer Str. zu präsentieren. Zunächst war die Polizei mit vergleichsweise wenigen Kräften präsent, dies änderte sich jedoch im Laufe der Kundgebung. Antifaschistische Gegenaktivitäten beschränkten sich nach derzeitigem Kenntnisstand auf das zeitgleiche Verteilen von Flugblättern an einer Wiker Schule. Als ein stärkerer Regenschauer einsetzte, bauten die Neonazis ihren Stand ab.
Auffällig war, dass die Neonaziaktion, wie zuvor schon in Mettenhof, am selben Ort stattfand wie eine antifaschistische Kundgebung vor einigen Wochen.
Auch wenn die AG Kiel trotz heute leider ausgefallener Antifa-Gegenwehr relativ wenig Anklang unter den Passant/-innen und den Anwohner/-innen gefunden zu haben schien (weitestgehend stieß der Stand auf Desinteresse, die Nazis wurden aus sicherer Entfernung begafft oder einzelne teilten ihnen auch am Stand ihre Meinung mit), ist es selbstverständlich nicht hinnehmbar, dass Neonazis nach einigen Wochen vergleichsweiser Stille und einigen herben Niederlagen bei ihren öffentlichen Auftritten in jüngster Zeit, nun wieder wie Anfang des Jahres ungestört in Kiel auftreten können. Für Kieler Antifaschist/-innen gilt es deshalb gerade auch in Anbetracht des bevorstehenden NPD-Bundestagswahlkampfes wieder verstärkt aufmerksam zu sein und gegen jegliche Aktionsversuche von AG Kiel, NPD oder jeder anderen Nazibande aktiv zu werden.

Nazi-Parolen an Kirche, Stadion und Polizeistation im Kieler Norden

Am letzten Wochenende wurden in den Kieler Stadtteilen Wik und Holtenau abermals mehrere Orte mit neonazistischen Parolen und Aufklebern verdreckt.


Laut einem Artikel der Kieler Nachrichten vom Montag wurden an einer Polizeistation und an einem Wohnhaus in Holtenau massenhaft faschistische Aufkleber und Parolen verklebt bzw. versprüht. Am Dienstag erschien ein weiterer Artikel, in dem von weiteren faschistischen Schmierereien an einer Grundschule, einer Sporthalle, der Hebbelschule und einem weiteren Wohnhaus berichtet wird.

In der Aufzählung der KN fehlen allerdings noch zwei weitere Orte. An dem gleichen Wochenende wurden auch mehrere Nazi-Graffitis an der Osterkirche sowie am Holstein-Stadion im Stadtteil Wik entdeckt. An der Osterkirche (Fotos) wurden u.a. ein Hakenkreuz, Sprüche wie „Deutschland den Deutschen“ und „Rote aufhängen“ und die Internet Adresse des internationalen Nazi-Musiknetzwerkes „Blood and Honour“, versehen mit dem Zusatz „Support C18“ (Combat 18), angebracht.

 

2

In den letzten Monaten tauchten vergleichbare Schmierereien immer wieder im Stadtbild auf, besonders häufig allerdings in der Wik, wo Neonazis immer wieder durch das Verkleben von Aufklebern, aber auch durch gezielte Übergriffe auf vermeintlich linke und alternative Menschen auf sich aufmerksam machen. So wurde z.B. in der Nacht zum 7. April ein junger Mann in seiner Wohnung in der Wik von drei Neonazis überfallen, welche sich Zugang zur Wohnung verschafften und diese verwüsteten.

Weitere Infos:

Antifa-Kundgebung in der Wik am 7. Mai 2009

Erneute Naziangriffe auf alternative Projekte in Kiel


1

 

4

9