Unter dem Motto „Gegen Repression und Faschismus – alle Antifas raus aus den Knästen!“ zogen etwa 60 Antifaschist:innen am frühen Samstagabend unangekündigt, unangemeldet und kämpferisch durch Kiel-Gaarden. Anlass war die entgrenzte staatliche Repression in der BRD, mit der sich die antifaschistische Bewegung sowie sämtliche emanzipatorische und revolutionäre Kräfte auch im zurückliegenden Jahr herumschlagen mussten.




In einem kurzen Redebeitrag sowie am Rande der Aktion verteilten Flyern wurde insbesondere auf die Situation von Maja, Hanna, Clara, Zaid und aller im Budapest-Komplex sowie dem Antifa-Ost-Verfahren verfolgten Genoss:innen aufmerksam gemacht, aber auch auf den zum Jahresende wegen vermeintlicher PKK-Mitgliedschaft verurteilten kurdischen Aktivisten Nihat Asut aus Kiel hingewiesen.




Unter lauten Parolen für die Freiheit aller politischen Gefangenen trat der Aufzug in der Medusastraße in die Öffentlichkeit und zog mit massivem Feuerwerk und pyrotechnischer Rahmung über den Vinetaplatz, die Wikingerstraße und die Johannesstraße auf die Elisabethstraße, wo die Aktion Höhe Norddeutsche Straße nach knapp zehn Minuten beendet wurde. Durch den informellen Charakter des Aufzugs blieb er von polizeilicher Begleitung oder gar Störversuchen komplett unbehelligt und konnte sich entsprechend frei entfalten und auflösen. Nach einem Jahr, in dem auch Kieler Antifas auf der Straße immer wieder mit Polizeischikanen und -gewalt sowie anschließenden willkürlichen Verfahren konfrontiert gewesen sind, stellte dies einen wichtigen Moment der selbstbestimmten Rückeroberung der Straße dar. Viele Anwohner:innen und Passant:innen traten der Aktion mit wohlwollendem Interesse entgegen, einige Jugendliche aus dem Viertel schlossen sich spontan an.




Mit der Aktion bekräftige die Kieler radikale Linke überdies, auch im kommenden Jahr vielfältig gegen Faschist:innen, Repression, Kilmazerstörung, Militarisierung und Sozialkahlschlag zu kämpfen und für eine revolutionäre Perspektive und eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten. In Anbetracht der rasanten autoritären Zuspitzung des globalen Kapitalismus scheint dies dringlicher denn je.





