NPD-Kreisvorsitzender Daniel Nordhorn in Laboe geoutet

In der vergangenen Woche haben Antifaschist_innen den in Laboe bei Kiel wohnhaften Kreisvorsitzenden des NPD-Verbandes Segeberg-Neumünster Daniel Nordhorn in seiner Nachbarschaft geoutet. Die Aktivist_innen, die sich auf die Antifa-Kampagne „DIY“ beziehen, berichten, dass zu diesem Zwecke hunderte Flugblätter in Laboe verteilt worden seien. Nordhorn gehört zu den derzeit aktivsten Neonazis in Schleswig-Holstein und zeigte sich in jüngerer Vergangenheit verantwortlich für zahlreiche NPD-Kleinstauftritte insbesondere im Wirkungsbereich seines Kreisverbandes.

Nordhorn posiert vor Hakenkreuzfahne
Im Flugblatttext wird die Aktion damit begründet, dass „viele Beispiele gezeigt“ hätten, „dass nur konsequentes Vorgehen gegen neonazistische Umtriebe die Bildung von rechten Aktionsräumen verhindern kann, die dann auch schnell zur „No-Go-Area“ für alle werden können, die nicht in das antisemitische, rassistische und homophobe Weltbild der Neonazis passen oder passen wollen“ und schließt mit dem Aufruf an Nordhorns Nachbarschaft, ihm „eine klare Abfuhr“ zu erteilen und alle diejenigen zu unterstützen, „die sich von der Anwesenheit von Neonazis in ihrer Nachbarschaft bedroht fühlen.“
Zuvor waren im Rahmen von „DIY“ bereits elf Mitglieder der NPD SE-NMS im Internet ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt worden, darunter auch Nordhorn. Beide Initiativen gegen ihren zur Zeit nahezu einzigen wahrnehmbar aktiven Kreisverband dürften bewirkt haben, dass sich der Druck auf die mittlerweile ohnehin desolat aufgestellte Landes-NPD im Vorfeld der schleswig-holsteinischen Kommunalwahlen am 26. Mai dieses Jahres nochmals erhöht hat. Alle Antifaschist_innen sind aufgefordert, auf ihre Weise dazu beizutragen, dass dieser auch in den nächsten Wochen aufrecht erhalten werden kann. Um es in den Worten der Kampagne ausdrücken: „DIY! In die antifaschistische Offensive gehen – da geht noch mehr…“

Ein Phantom geht um in Schleswig-Holstein…

Pünktlich zum neuen Jahr erfreuen uns die Genoss_innen von La Quimera – Antifascist Watch-Group S-H mit einer brandneuen Internet-Präsenz im virtuellen Schleswig-Holstein. Die Maßstäbe des Recherche-Portals wurden mit einer ausführlichen Einschätzung des gegenwärtigen Zustands des NPD-Landesverbands derweil so dermaßen hoch angesetzt, dass wir weiteren Veröffentlichungen mit ähnlich tiefgehenden Einblicken in den braunen Sumpf des nördlichsten Bundeslandes gespannt entgegenfiebern. ¡Bienvenidos compañer@s!
Checkt regelmäßig quimera.noblogs.org !

Aktuelles zu Nazistrukturen in S-H

Auf linksunten.indymedia.org werden seit Ende November neofaschistische AktivistInnen aus Schleswig-Holstein geoutet und Strukturen der Partei „Die Rechte“ und der NPD beleuchtet.
Getroffen hat es bisher die zwei bekannten NPDler Daniel Nordhorn und Ingo Stawitz sowie die stellvertretende Vorsitzende sowie Schatzmeisterin der kürzlich gegründeten Partei „Die Rechte““ aus Kiel Ingeborg Anna Lobocki, die zuletzt den DVU-Landesverband „führte“ und offenbar beste Kontakte zum bundesweit bekannten Neonazi und NPD-Kritiker Christian Worch pflegt.
Die veröffentlichende antifaschistische Gruppe Nazi-Watch-SH kündigt in den Artikeln im Internet weitere Outings von Neonazis an. Es werde „sowohl bekannte Kader als auch einige „neue Gesichter“ treffen.“

Starker antifaschistischer Gegenwind für NPD-Wahlkampf

In den letzten Wochen häuften sich militante Antifa-Aktionen in Schleswig-Holstein, die sich allesamt gegen den NPD-Wahlkampf richteten.

So wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. März der Club 88 in Neumünster mit grüner Farbe und der Parole „Farbe bekennen gegen Nazis“ markiert (Bekenner_innenschreiben auf Indymedia Linksunten).
Drei Nächte später wurden die Wohnungen und Fahrzeuge der NPD-Kandidaten Jens Lütke aus Martensrade und Daniel Nordhorn aus Laboe sowie des Kieler NPD-Ratsherr Hermann Gutsche aus Kiel-Holtenau Ziel engagierter Antifaschist_innen. Im Bekenner_innenschreiben von „autonomen Gruppen“ heißt es dazu:

„Ziel der Angriffe ist, ihre Aktionsmöglichkeiten im Landtagswahlkampf und darüber hinaus effektiv einzuschränken. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass wirkungsvoller Antifaschismus nur autonom vom Staat sein kann und eine an Legitimität, nicht an Legalität orientierte politische Praxis erforderlich macht, die auch militante Angriffe beinhalten kann. Wir beziehen uns auf den Aufruf „Farbe bekennen!“ (farbebekennen-sh.tumblr.com/) autonomer und antifaschistischer Gruppen und wären erfreut, wenn weitere Nazis giftgrüne Farbe oder andere Konsequenzen ihres Handelns zu spüren bekämen.“ 

Mitte April tauchten in den ersten Landkreisen NPD-Wahlplakate auf, die häufig nicht länger als 24 Stunden hingen.

In den letzten Tagen erwischte es den NPD-Funktionär Uwe Schäfer aus Plön und den NPD-Schatzmeister Uwe Schimmel aus Leezen (Kreis Segeberg). Neben einer farblichen Umgestaltung von Schäfers Hausfassade, soll wohl auch die Fahrtüchtigkeit seines Autos stark gelitten haben (Link). Auch bei Schimmel wurde laut Bekenner_innenschreiben der „Autonomen Dorfgespenster“ „etwas bunte Farbe in den braunen Alltag des Faschisten gebracht“ (Link).

Alle aufgezählten Angriffe bezogen sich auf die Kampagne „Farbe Bekennen“ die Ende März von antifaschistischen und autonomen Gruppen ausgerufen wurde. Ziel dieser Kampagne ist laut Aufruf die Handlungsspielräume von Nazis einzuschränken und den NPD-Wahlkampf aktiv zu sabotieren (http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/aufruf-zur-intervention-gegen-npd-wahlkampf.224.html).

Aktuell wurde auch noch der NPD-Funktionär Roland Siegfried Fischer an seinem neuen Wohnort in Kiel-Dietrichsdorf geoutet. Auf hunderten verteilten Flugblättern wurde seine Nachbarschaft darüber in Kenntnis gesetzt, welchem politischen Engagement Fischer hinter seiner nachbarschaftlich-spießbürgerlichen Fassade nachgeht. Im Outing-Flyer heißt es dazu:


„Roland Fischer ist sowohl wichtiger Organisator des NPD-Landesverbands, in dessen Vorstand er auch Beisitzer ist, als auch Anhänger der militanten sog. „Freien Kräfte“, in Schleswig-Holstein vorwiegend „Aktionsgruppen“, deren Habitus sich wahlweise an dem Stil der „Autonomen Nationalisten“ oder auch an dem klassischen Kameradschaftsspektrum orientiert.“

Auch Fischers Rolle bei öffentlichen Auftritten wird in dem Flugblatt näher erläutert:

„Prominentestes Beispiel für Fischers Tätigkeit als öffentlich auftretender Organisator ist seine Rolle beim geschichtsrevisionistischen jährlichen „Trauermarsch“ in Lübeck. Bei diesem Event von überregionaler Bedeutung ist Fischer seit 2010 Anmelder und Mitorganisator neben Neonazi-Größen von bundesweiter Bedeutung wie Thomas Wulff. […] „Neben diesem jährlichen Großevent tritt Roland Fischer auch als Redner und Organisator bei diversen kleineren Kundgebungen und Wahlkampfauftritten der NPD in Schleswig-Holstein auf.“ (Outing-Flyer auf Indymedia)

Alles in allem sehr ungemütliche Wochen für die Schleswig-holsteinische Naziszene. Trotz des aktuell desaströsen Zustands der NPD und ihre Anhängsel, ist es nicht auszuschließen, dass diese versuchen könnten auf die antifaschistischen Interventionen zu reagieren. Es ist daher ratsam in der kommenden Zeit mit erhöhter Aufmerksamkeit auf uns und unsere Projekte zu achten und den antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren.

Naziouting in Kiel Gaarden

Gefunden auf Indymedia Linksunten:

Kiel: Nazis in Gaarden geoutet

Im Kieler Stadtteil Gaarden wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwei Nazis geoutet. Andre Koberstein und Matthias Gebhardt sind Neo-Nazis, die der Aktionsgruppe Kiel, beziehungsweise deren Umfeld zuzurechnen sind. Koberstein wurde zum Beispiel auf 2 Naziaufmärschen in Lübeck gesehen, Gebhardt, der meist mit seinem Rottweiler unterwegs ist, stammt aus der Lübecker Hooliganszene und unterhält gute Kontakte zu vielen Nazis in Kiel und Lübeck.

 

Der Stadtteil Gaarden ist migrantisch und alternativ geprägt, insofern sicher eh kein gutes Pflaster für Neo-Nazis, dies soll ihnen mit der Aktion ein weiteres Mal verdeutlicht werden. Deshalb wurden im Stadtteil flächendeckend Plakate geklebt, die neben den beiden Nazivisagen einen kurzen Text über ihre Aktivitäten auf Deutsch und Türkisch enthalten. Die Nazis können jetzt nicht mehr darauf vertrauen, im Stadtteil nicht erkannt zu werden und stehen jetzt hoffentlich vor Problemen. Denn das ihnen auch weiterhin Probleme gemacht werden, darauf können sie vertrauen!

 

Keine Nazis in Gaarden und auch nirgendwo anders!

 

 

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Aufruhr um Naziouting im Internet

Am Mittwoch, den 28.10.09, kam es an den Beruflichen Schulen am Königsweg in Kiel zu einem Outing des Neonazi-Aktivisten Svante K., der im Zusammenhang mit Aktionen der NPD und der „Autonomen Nationalisten“ in Schleswig-Holstein auffällig wurde. AntifaschistInnen verteilten Flugblätter an die SchülerInnen, auf denen auch ein Foto abgedruckt ist, welches Svante K. am Rande einer Neonazi-Kundgebung in Lübeck zusammen mit den bekannten Kieler Neonazis Peter Borchert und Daniel Zöllner zeigt. Den Text veröffentlichten die Antifas zusätzlich am selben Tag auf dem Internetportal Indymedia, wodurch die Aktion bekannt wurde. Hier entbrannte seit dem eine hitzige Diskussion – nicht über den Neonazi, sondern über das Outing…


Der Indymedia Artikel: http://de.indymedia.org/2009/10/264371.shtml

 

In der Kommentarleiste des Artikels wurden mehrere Kommentare gepostet, die sich z.B. unter den Namen „königswegschüler“ oder „ich stehe voll hinter s.k.“ mit dem Neonazi solidarisieren. So schreibt der „königswegschüler“: „wen soll das interessieren. das er nazi ist ist nicht bewiesen durch solche fotos. ihr beschuldigt ihn zu unrecht.“ [sic]. Ein weiterer „mitschüler“ schreibt, dass „politisches denken sowieso privatsache“ sei, und in einem anderen Kommentar heißt es: „Auf dem Hetzblatt ist nicht ein Beweis dafür, dass Svante ein Nazi ist, was ich mir auch bei aller Liebe nicht vorstellen kann. Er ist ein wirklich sehr witziger und netter Zeitgenosse, der bestimmt sehr gut mit Kindern umgehen kann. Das Foto, was ihn angeblich zeigt, ist bereits von Anfang 2008 und man sieht dort nichts, was auf einen angeblichen Nazi hindeutet“. Der Eintrag endet mit: „SOLIDARITÄT MIT SVANTE K[…]“.

Um noch mal den vermeintlichen „mitschüler“ zu Wort kommen zu lassen: „ich bin nur ein mitschüler. ich habe übrigens auch im hauptgebäude einen stapel dieser hetzzettel verschwinden lassen. ich stehe voll und ganz solidarisch hinter svante. mir ist es herzlich egal, ob er sich in der rechten szene engagiert hat oder sich dort engagiert. sein politisches denken ist seine privatangelegenheit. die geht niemanden etwas an.“ [sic] Natürlich ist es möglich, dass nur eine Person unter verschiedenen Pseudonymen schreibt, doch die offene Verteidigung des Neonazis und die Leugnung bzw. Verharmlosung seiner Aktivitäten wird dort doch schon sehr eifrig betrieben. Wir können nur hoffen, dass dies nicht der realen Umgehensweise seiner Klasse mit seinem menschenverachtenden Weltbild entspricht.

Doch es wurden unter dem selben Artikel auch Kommentare veröffentlicht, die weitere Details von Svante K.s Naziaktivitäten enthüllen. So konnte anhand seiner E-Mail-Adresse nachgewiesen werden, dass er der Betreiber der Internetseite www.logr.org/ankiel ist (bzw. war…), welche vor der Umbenennung in „Nordflamme“ die Adresse der neonazistischen „Aktionsgruppe Kiel“ war. Die Inhalte von www.logr.org/ankiel bzw. „Nordflamme“ wurden kurze Zeit nach der Veröffentlichung von Svante K.s E-Mail-Adresse gelöscht, ebenso wie sein Eintrag im Forum „soulblog“ und auf der rechten Internetseite „Altermedia“. Auch eine private Internetseite, die er mit dem Satz „Auf diesen Seiten werden Sie alles über die Kieler Nationalisten und ihre Aktionen erfahren“ einleitet und für die er ebenfalls die gleiche E-Mail-Adresse benutzte, wurde nun gelöscht. Hier sollte offensichtlich versucht werden, digitale Spuren zu verwischen. Bei Indymedia gibt es die entsprechenden Screenshots noch zur Dokumentation.

Des weiteren wurden unter dem Artikel mehrere Fotos veröffentlicht, welche Svante K. eindeutig als Mitglied der rechten Szene outen. Neben dem bereits erwähnten Foto, auf welchem er zusammen mit Peter Borchert, Daniel Zöllner und anderen Mitgliedern der rechten Szene aus Kiel und Neumünster hinter einer erbeuteten Antifa-Fahne zu sehen ist, gibt es ein Privatfoto von ihm und dem bekannten Kieler Neonazi Thorsten T.. Zusätzlich gibt es zwei Fotos, welche Svante K. auf einer Neonazikundgebung 2008 in Lübeck zeigen.

 

svante und seine freunde

Trotz der stichhaltigen Beweise wird seit Bekanntwerden des Outings vor gut einer Woche im Internet massiv versucht, Svante K. als Opfer einer „Hetzkampagne“ darzustellen, mit der versucht werde, eine „giftige stimmung“ [sic] gegen ihn an seiner Schule zu verbreiten. In den Kommentaren wird das Outing des aktiven Neonazis dann auch gerne mal mit der erzwungenen Kennzeichnung von Jüdinnen und Juden durch gelbe Sterne im Dritten Reich verglichen. Wir wollen uns mit diesem Artikel nicht den Schuh für das Outing von Svante K. anziehen, doch wir halten die Aktion für gerechtfertigt, da hier Informationen über einen bekennenden Kieler Neonazi der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Svante K. gehört zur lokalen Naziszene um die „Aktionsgruppe Kiel“ und NPD, er trifft sich mit bekannten Neonazis und er nimmt an Kundgebungen und Aufmärschen der rechten Szene teil.

Um es mit Worten zu sagen, die wir schon einmal benutzt haben: Spätestens als Konsequenz vor allem aus der deutschen Geschichte, bedeutet Antifaschismus neben der Aufklärung über die Ursprünge, Erscheinungsformen und Gefahr faschistischer Ideologie auch immer direkte und frühzeitige Gegenwehr gegen erklärte AnhängerInnen dieser Ideologie. Erst recht, wenn von ihnen öffentliche und politische Aktivität und damit eine unmittelbare Gefahr für alle sich im Widerspruch zu ihnen befindlichen Menschen ausgeht. Es liegt also im Selbstverständnis von AntifaschistInnen begründet, dass sie Neonazis und anderen FaschistInnen durch unterschiedliche Formen der Intervention regelmäßig ihr politisches Leben erschweren. Neben der ohnehin schon dem Faschismus innewohnenden Aggressivität gegen alle Menschen, die nach ihrem nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Weltbild weniger wert sein sollen als andere oder solche, die sich in politischer Opposition zu ihnen befinden, rufen vor allem in ihrem Anliegen erfolgreiche antifaschistische Aktionen immer wieder Reaktionen von Seiten der Neonazis und FaschistInnen hervor.


Nazi sein heißt Probleme kriegen!

Naziouting an den „Beruflichen Schulen am Königsweg“ in Kiel

Heute Morgen fand vor den „Beruflichen Schulen am Königsweg“ in Kiel ein Naziouting statt. Seit Anfang dieses Schuljahres besucht hier der bekannte Kieler Neonazi Svante Kürschner die Klasse der Sozialpädagogischen AssistentInnen. Folgender Text wurde verteilt:
(Quelle: http://de.indymedia.org/2009/10/264371.shtml)
Nazis aus der Anonymität holen: Svante Kürschner outen!
Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, befindet sich seit diesem Schuljahr in der BFPU2 (Unterstufe der „Sozialpädagogischen AssistentInnen“) mit Svante Kürschner ein Neonazi an den „Beruflichen Schulen am Königsweg“. In seiner Klasse nimmt er den Posten des stellvertretenden Klassensprechers ein.
Svante Kürschner bewegt sich seit Jahren in der organisierten rechten Szene. Dort bewegt er sich zum einen in der NPD, steht aber auch in Verbindung mit der Jugendorganisation der DVU „Junge Rechte“. Hier wurde er am 5. Juli 2009 auf deren Gründungstreffen zum stellvertretenden Vorsitzenden aufgestellt. Zum anderen ist Svante Kürschner in der Szene der „Freien Kameradschaften“ bzw. “Autonomen Nationalisten“ aktiv, welche nicht mehr im Style der althergebrachten Stiefelnazis daherkommen, sondern sich bewusst neutral und modern geben. Dies erleichtert ihnen das politische Handeln fernab von klassischen Nazi-Klischees, da sie auf dem ersten Blick oft nicht mehr als Nazis wahrgenommen werden können. Dies äußert sich auch im Aufgreifen von aktuellen politischen Themen wie z.B. Hartz4, Kindesmissbrauch oder ihre vermeintliche Gesellschaftskritik.
Trotz alledem hat sich nichts an ihren Aktionsformen geändert: So wird auch und vor allem hier ein so genannter „Kampf um die Straße“ propagiert, wobei Gewalttätigkeit ihr politisches Mittel bleibt. Diese Gewalttätigkeit äußert sich insbesondere in Übergriffen und Einschüchterungsversuchen gegenüber allen Menschen, die nicht in ihr neonazistisches Weltbild passen, z.B. Migrant/innen, Homosexuelle oder Nazigegner/innen.
Svante Kürschner würde mit dem Abschluss der Ausbildung zum „Sozialpädagogischen Assistenten“ trotz seines menschenverachtenden Weltbildes die Lizenz bekommen, jederzeit im sozialen Bereich mit Kindern arbeiten können, die nicht selten einen Migrationshintergrund oder eine geistige und/oder körperliche Beeinträchtigung haben. Dies ist für uns eine unerträgliche Vorstellung, würden diese immerhin einer Person ausgesetzt, dessen Menschenbild sie als minderwertig herabwürdigt. Dieselbe Ideologie ist letztlich verantwortlich gewesen für die vielen Millionen Todesopfer Nazideutschlands.
Es liegt an Euch, ob ihm dies ermöglicht wird! Lasst nicht zu, dass Svante Kürschner sein menschenverachtendes Weltbild im Schutz seiner Anonymität im Unterricht und auf dem Pausenhof verbreitet. Entlarvt seine rassistische, antisemitische und nationalistische Kackscheiße und lasst sie nicht unkommentiert stehen. Nehmt ihn als das wahr, was er ist: Als einen Neonazi!
Es ist kein geeigneter Umgang mit Nazis, sie unter dem Vorwand des vermeintlichen „Integrieren-Wollens“ vor der Isolation in der Klasse bzw. der Schule zu schützen. Jede/r ist für ihr/sein Verhalten selbst verantwortlich und es gibt keine Entschuldigung für ein nazistisches Menschenbild, wie Svante Kürschner es vertritt.
Unterstützt Euch gegenseitig und lasst Mitschüler/innen, die gegen den Neonazi Svante Kürschner vorgehen, nicht alleine!
Kein Raum für Nazis. Nicht an der Schule. Nirgendwo!

„Autonome Nationalisten“ in Kiel geoutet

Laut eines Artikels auf Indymedia (http://de.indymedia.org/2009/01/240079.shtml) wurden am Samstag, den 17.1.08, in Kiel und Umland 10 Neonazis die der „Aktionsgruppe Kiel“ zuzuordnen sind, an ihrem Wohnort geoutet. Nach einem Jahr voller Auseinandersetzungen mit Neonazis aus NPD und selbsternannten „Autonomen Nationalisten“, haben engagierte AntifaschistInnen offensichtlich die Initiative ergriffen und die Nazis „aus der Anonymität“ geholt. 

 

Die Neonazis aus dem Spektrum der „Aktionsgruppe Kiel“ werden von lokalen AntifaschistInnen für verschiedene militante Angriffe auf linke Einrichtungen im Frühjahr 2008 in Kiel verantwortlich gemacht. Im Artikel heißt es: „Die Gruppe ist für einen großen Teil der Angriffe und Aktionen im Raum Kiel nachweislich verantwortlich.“ Gegründet hat sich diese Gruppe im Winter 2007/08, nachdem Peter Borchert, ein langjähriger und einflussreicher Neonazi-Aktivist aus Schleswig-Holstein, aus dem Gefängnis entlassen wurde und nach Kiel zog.

 

Die Aktionen wurden mit mehreren Flashmobs durchgeführt, die vor den Wohnhäusern die AnwohnerInnen mit Megaphon und „personenbezogenen Flugblatt“ über die Aktivitäten der Neonazis informierten. „Bei drei Adressen musste, aufgrund des „Katz & Maus- Spiels“ mit den Repressionsorganen, leider auf den Flashmob verzichtet und der Besuch lediglich auf das Hinterlassen von den entsprechenden Flugblättern beschränkt werden“ heißt es in dem Beitrag. Desweiteren wurden am 19.1. die Arbeitgeber der Neonazis „über die menschenverachtenden Identitäten ihrer Arbeitnehmer_innen informiert“.
Geoutet wurden die Neonazis Daniel Z., Daniel G. Christopher Rüdiger, Katharina L., Kim R., Peter von der Born, Nils Holm, Nico S., Jasmin P. und Mareike N.

 

Bei den geouteten Personen handelt es sich um zum Teil jahrelang bekannte Neonazis, aber auch um bisher weitgehend unbekannte Namen. So handelt es sich bei Peter von der Born, Nils Holm und Christopher Rüdiger um NPDler, die bei der Kommunahlwahl 2008 in Kiel als Kandidaten für die neofaschistische Partei auftraten, gleichzeitig aber auch zum Kern der „Autonomen Nationalisten“ in Kiel gezählt werden. Weitere schon länger bekannte Neonazis sind Nico S. und Daniel Z., die immer wieder bei Naziaktionen in Schleswig-Holstein auftreten. Mitglieder der „Aktionsgruppe Kiel“ beteiligten sich an den Neonaziaufmärschen am 29.3.08 in Lübeck, am 1.5.08 in Hamburg, sowie an einer nächtlichen „Spontandemonstration“ von Neonazis anlässlich des „Gedenken“ an Rudolph Hess am 16.8.08 in Kiel.

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (17./18.1.) hat es in Neumünster einen Brandanschlag auf das Auto eines Antifaschisten gegeben, bei dem das Fahrzeug vollständig zerstört wurde. Die Antifa Neumünster (http://antifanms.blogsport.de/) vermutet einen Zusammenhang mit dem früher am Tag stattfindenen Outing der „AG Kiel“.

 

Weitere Informationen über die Aktivitäten der „Aktionsgruppe Kiel“ gibt es hier: http://www.antifa-kiel.org/index.php/enemy.html