Am zurückliegenden Samstag (26.07.2025) übertönten bis zu 200 Antifas konsequent eine AfD Kundgebung auf dem Asmus-Bremer-Platz in der Kieler Innenstadt. Die rechte Partei wollte frühzeitig ihren Kandidaten Hubert Pinto de Kraus für die Oberbürgermeister:innenwahl im kommenden November präsentieren, stieß dabei allerdings auf gänzlich wenig Interesse in der Fußgänger:innenzone.


Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus mobilisierte zu einer Gegenkundgebung in unmittelbarer Nähe. Die Cops machten vor vornherein deutlich, dass sie den antifaschistischen Protest einschränken will. Die Kundgebungsfläche wurde zum Innenstadtbereich weiträumig abgegittert und vermeintlich als Antifas identifizierte Personen und Gruppen wurden aus anderen Bereichen ferngehalten.
Nichtsdestotrotz stellte sich die Kundgebung durchgängig laut und entschlossen gegen die rechte Propaganda. In Redebeiträgen wiesen u.a. die Seebrücke Kiel, der Runde Tisch, die Studis gegen Rechts und die Autonome Antifa-Koordination Kiel auf verschiedene Facetten des Rechtsrucks hin und skandalisierten immer wieder de Kraus‘ Doppelrolle als Leiter des Tauchsportzentrums an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) und öffentlicher AfD-Funktionär. Dabei musste der kleine Hetzer sichtlich um Contenance ringen, als seine im Niedergang befindliche wissenschaftliche Karriere thematisiert wurde.



Die AfD ließ es sich nicht nehmen, in einem mit Pavillons bestückten abgegitterten Käfig drei Stunden lang die Kieler:innen und Passant:innen mit langweiligen und kaum verständlichen Reden sowie aus der Zeit gefallener Musik zu nerven. Bis auf den Schleswig-Holstein weit zusammengekarrten Parteizirkus aus knapp 25 Personen interessierte sich kaum jemand für die rechte Propaganda. Die Zahl der ihnen entgegengestreckten Mittelfinger und zerrissenen Flyer überstieg beiweiten das Interesse potentieller Wähler:innen.

Die Eutiner Bereitschaftspolizei widmeten sich derweil weiter der Schikane gegen Antifas. Mit der lächerlichen Begründung der Vermummung wurden über den Vormittag ca. 15 Personen kontrolliert und vermeintliche Ordnungswidrigkeiten angezeigt. Auch wenn diese kaum Bestand haben werden, füttern die Repressionsorgane somit weiter ihre Datenbanken und unterstrichen den Kurs der letzen Monate, antifaschistische Gegenproteste durch Repression zermürben zu wollen.
Kieler Antifaschist:innen konnten trotz spontaner Mobilisierung und angehender Sommerpause mal wieder zeigen, dass rechte Propaganda niemals unwidersprochen bleiben wird. Auch auf die zunehmende Repression muss und wird sich eine kollektive Antwort finden lassen.