26.07.25
9:30
Veranstaltungsort
Asmus-Bremer-Platz
Kundgebung des Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus:
Samstag, 26.07.2025 | 09.30 Uhr | Hafenstraße (Ecke Holstenstraße) | Kiel
Ermittlungsausschuss: 0431/530 34 35
Am 16.11.2025 findet in Kiel die Oberbürgermeister:innenwahl statt. Erstmals tritt dort auch die AfD mit einem eigenen Kandidaten an, der für lokale Antifaschist:innen kein Unbekannter mehr ist: Hubert Pinto de Kraus stand für die Rechten bereits zur diesjährigen Bundestagswahl als Direktkandidat auf dem Wahlzettel. Aufmerksamkeit erregte er nicht dadurch, dass dieses Vorhaben von besonderem Erfolg gekrönt gewesen wäre, sondern weil damit breit öffentlich wurde, dass der Leiter des Tauchsportzentrums an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) ein AfD-Funktionär ist, der sowohl in der Tauchforschung fest integriert, als auch auf eine lange Marine-Vergangenheit zurückblicken kann. Dies sorgte an der CAU und weit darüber hinaus für breite Empörung: Demos, Boykottmaßnahmen und weitere Aktionen, die vor allem von der Studierendenschaft getragen wurden, wirbelten viel Staub auf, führten bisher jedoch nicht dazu, dass de Kraus von seiner leitenden Funktion an der CAU entbunden wurde. Die jetzige OB-Kandidatur des AfD-Tauchers sollte daher Grund genug sein, den antifaschistischen Druck auf die Unileitung weiter aufrecht zu erhalten und nochmals zu erhöhen.
Doch die OB-Wahl wirft auch jenseits der Uni bereits ihre Schatten voraus: Für diesen Samstag kündigt der AfD-Kreisverband den Auftakt ihres OB-Wahlkampfes an. De Kraus und drei Parteikolleg:innen, deren Bundestagsambitionen erfolgreicher ausgingen, wollen sich ab 10 Uhr morgens am Asmus-Bremer-Platz zu einer Kundgebung zusammenrotten, um ihre unerträgliche nationalistische, rassistische, chauvinistische und anti-feministische Propaganda zu verbreiten. Wir werden uns dem lautstark und entschlossen entgegen stellen und rufen zusammen mit unseren Bündnispartner:innen alle Antifaschist:innen ab 9.30 Uhr zur Gegenkundgebung an der Hafenstraße auf!
Es steht zu befürchten, dass die AfD den bevorstehenden OB-Wahlkampf dazu nutzen will, ihren bisher schweren Stand auf Kieler Straßen aufzubessern und ihre Präsenz zu intensivieren. Um so wichtiger ist es, dass wir ihnen frühzeitig klarmachen, dass sie sich von solcherlei Wunschträumen besser direkt verabschieden sollten. Denn wo immer die Rechten versuchen, sich in dieser Stadt breit zu machen, werden sie auch weiterhin mit vielfältiger antifaschistischer Gegenwehr konfrontiert sein. Dieses Versprechen halten wir aufrecht. Daran werden für uns auch der bundesweite Höhenflug der AfD sowie der gesamtgesellschaftliche Rechtsruck nichts ändern – im Gegenteil.
Dass die AfD mit ihrer aussichtslosen OB-Kandidatur nun einen stärkeren Fokus auf die Kommunalpolitik zu signalisieren versucht, mag auch damit zusammenhängen, dass der kommende Wahlkampf von existenziellen Fragen für unsere Stadt geprägt sein wird: Mit der seit Wochen bestehenden Haushaltssperre stehen soziale Einrichtungen, kulturelle Projekte und alles, was unser Zusammenleben in Kiel verbessern könnte, unter noch massiverem Druck, als in der kaputt gesparten Kommune ohnehin schon. Dies stellt einen weiteren Beschleuniger der grassierenden Verarmung, Verelendung und Perspektivlosigkeit dar, die in unseren Straßen immer sichtbarer wird. Zeitgleich droht der Ausverkauf von Orten des öffentlichen zivilen Lebens wie des ehemaligen MFG5-Geländes in Holtenau an die Bundeswehr und die weitere Militarisierung unserer Stadt im Zeichen von Aufrüstung und Kriegstaumel. So als wären dessen fatale Folgen uns nicht zu Genüge aus unserer eigenen Stadtgeschichte bekannt.
Wir merken es in vielen Bereichen unseres Alltags: Die große Krise des Kapitalismus wirkt auch hier vor Ort und die Herausforderungen im Kampf um eine solidarische Stadt für Alle werden immer größer. Was genauso klar ist: Die AfD und andere Faschist:innen haben keine Lösungen für uns parat, sondern werden die Miseren nur noch weiter verschlimmern. Sorgen wir also dafür, dass sie in der Frage, wie wir in dieser Stadt in Würde und sozialer Sicherheit zusammenleben wollen, auch zukünftig kein Wort mitzureden haben. Wir sehen uns am Samstag – Alerta antifascista!
Den Rechtsruck auf der Straße stoppen – ganz Kiel hasst die AfD!