Kundgebung „Enough is enough: Kein Bock auf Corona-Relativierung und eure Nazifreunde!“

Datum/Zeit
27.01.22
18:00

Veranstaltungsort
Exerzierplatz


Enough is enough: Kein Bock auf Corona-Relativierung und eure Nazifreunde!

 
Antifaschistische Bündniskundgebung „Solidarisch gegen Corona – kein Raum für Nazis

Donnerstag, 27.01.2022 / 18 Uhr / Exerzierplatz / Kiel

Ermittlungsausschuss (EA): 0431 / 530 38 85

!!! Eine Teilnahme an der Kundgebung ist nur möglich mit FFP2-Maske – Abnehmen zum Rauchen, Essen oder Trinken nur außerhalb der Kundgebung – und dem Einhalten der Abstandsregeln. Wer keine FFP2-Maske hat, kann bei den Ordner*innen eine bekommen. !!!

Update: Am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee rufen wir gemeinsam mit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel und zahlreichen Bündnispartner*innen zur Kundgebung gegen die allwöchentlichen Aufmärsche von Corona-Relativierer*innen in Kiel, bei denen auch rechte Akteur*innen herzlich willkommen sind, auf. Die antifaschistische Mobilisierung wurde erfreulich breit aufgenommen, was auf eine starke Gegenposition auf der Straße hoffen lässt.

Auch an den Veranstalter*innen des „Lichtermarsches“ ist dies nicht spurlos vorbei gegangen. Um der breiten Kritik an ihrem Irrsinn zu entfliehen, haben sie den Auftaktort heute erstmals auf den Rathausplatz verlegt. Von dort wollen sie ab 18.30 Uhr Richtung Dreiecksplatz und Holternauer Straße ziehen. Im Chat von „Kiel steht auf“ sind die angekündigten Gegenaktionen seit einer Woche das bestimmende Thema gewesen. Während sich die Anmelderin um die bisher so friedliche Stimmung sorgte, traten selbsternannte Antifa-Experten wie AfD-Ratsmitglied Robert Schmidt oder die bekannten Neonazis Peter von der Born und Hauke Haak ihre Erfahrungen zum angemessenen Umgang mit Antifaschist*innen breit. Waren sie sich im Feindbild einig, verlief die Debatte darum, ob man eher auf die Polizei vertrauen oder selbst zur Tat schreiten sollte, kontrovers. So oder so sollten sich Antifaschist*innen auf den Abend vorbereiten und heute bestenfalls nicht allein im Bereich der Corona-Aufmatrsch unterwegs sein.

Im Anschluss ab 19 Uhr können sich alle Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans und agender Personen (FLINTA*) open Air beim Feministischen Café am Rohrbruch56 (Kieler Str. 56) in Gaarden mit Glühwein, Waffeln und Crépes belohnen.

Aufruf:

Seit Wochen gehen auch in Kiel Corona-Relativierer*innen in bisher ungekannter Größenordnung gegen die staatlichen und gesellschaftlichen Coronaschutzmaßnahmen auf die Straße. Ihre zentrale Versammlung startet jede Woche donnerstags vom Exerzierplatz und zählt bis zu 1700 Teilnehmer*innen. Anders als in vielen anderen Städten dominieren offen rechte Kräfte hier zwar nicht das äußerliche Erscheinungsbild, das insgesamt wenige Inhalte transportiert. Ein Blick in die Chatgruppen der lokalen Veranstalter*innen sowie die bundesweiten Entwicklungen, auf die sie sich beziehen, genügen jedoch, um festzustellen, dass es keinerlei Berührungsängste der weltfremden Esos und narzisstischen Wutbürger*innen gegenüber rechten Kräften und Neonazis gibt. Und wer genau hinsieht, findet sie auch inmitten der Corona-Aufmärsche von Kiel.
 
Mal wieder ist für uns deshalb der Zeitpunkt gekommen, dem Treiben dieser unheiligen Allianz jenseits jeder gesellschaftlichen Vernunft unseren Widerspruch entgegenzustellen. Zusammen mit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel rufen wir alle Antifaschist*innen zu einer Gegenkundgebung am 27.01.2022 auf, der auch der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee ist. Dass wir keine rechtsoffenen Versammlungen in unserer Stadt dulden, deren Grundlage wirre Verschwörungsmärchen bis hin zu offenem Antisemitismus sind und auf denen auch Faschist*innen ungestört mitmischen können, ist Teil unserer historischen Verpflichtung.
 
Dabei geht es uns nicht darum, die Regierung für ihre Pandemieverwaltung zu bejubeln, die im Kern immer nur den möglichst reibungslosen Ablauf des kapitalistischen Normalbetriebs und weniger die Gesundheit der Bevölkerung sicherstellen soll. Seit zwei Jahren werden die Lasten des Ausnahmezustands insbesondere auf die Schultern der Lohnabhängigen ausgelagert und vor allem das soziale Leben ausgehebelt, während die Profite von Großkonzernen und die Vermögen der Reichen weiter wachsen. Die Überwachungs- und Kontrollbefugnisse des Staates wurden im Schatten der Pandemie in einem Ausmaß ausgeweitet, das seine autoritären Spuren auch nach einer Entspannung der Situation hinterlassen haben wird.
 
Vielmehr geht es uns darum, für solidarische Perspektiven in und in Folge der Corona-Krise zu streiten, die nur das Ende des alltäglichen Wahnsinns der tödlichen Klassengesellschaft im globalen Kapitalismus und ihrer Viren im Blick haben kann. Dafür müssen wir uns organisieren und weiter auf die Straße gehen – ohne Corona-Relativierer*innen, gegen Faschist*innen und gegen diese krank machenden Verhältnisse, ihre Sachverwalter*innen und Profiteure.
 

Für eine solidarische Lösung der Krise: Gesundheitsschutz für Alle – gegen kapitalistische Profitinteresse und autoritären Staat!