Nach AfD-Rückzug in Rendsburg: Von Nord nach Süd, von Ost nach West – dezentral gegen den rechten Wahlkampf vorgehen!

Datum/Zeit
01.06.24
10:00


ACHTUNG: Nachdem die AfD ihre Aufmarschankündigung für Rendsburg zurückgezogen hat, verzichten auch wir auf unsere antifaschistische Gegendemo. Stattdessen rufen wir dazu auf, am Samstag wachsam zu sein und landesweit dezentral gegen jegliche rechte Wahlkampfaktivitäten vorzugehen!

Es gibt sicherlich schlechtere Bedingungen antifaschistischer Arbeit, als den Umstand, dass die konkreten Ziele unserer landesweiten Mobilisierungen wiederholt von der Gegenseite abgesagt werden: Wie mittlerweile verschiedene Quellen bestätigen, hat die AfD ihren schon vor Wochen angekündigten Aufmarsch in Rendsburg an diesem Samstag abgesagt. Nachdem wir uns beim JA-Ball in Nordhastedt dennoch für eine antifaschistische Ortsbegehung entschieden hatten, verzichten wir diesmal auf unsere angekündigte Demonstration in Rendsburg. Wir rufen stattdessen alle Antifaschist:innen in Stadt und Land dazu auf, am Samstag wachsam vor der eigenen Haustür auf AfD-Regungen zu lauern und dort spontan gegen Wahlkampfstände, Kundgebungen und dergleichen vorzugehen.

Seit diesem Monat kam es in diversen Städten und Regionen wiederholt zu öffentlichen Wahlkampfaktionen der Faschist:innen, sodass trotz des Rückzugs in Rendsburg auch an diesem Wochenende in allen Teilen Schleswig-Holsteins verschiedene Anlässe für antifaschistische Interventionen zu befürchten sind.

Wer misstrauisch bleibt und dennoch in Rendsburg nach den Rechten sehen will, kann ab 11 Uhr das örtliche Demokratiefest auf dem Schloßplatz als Anlaufpunkt nutzen, das weiterhin stattfinden wird. Überall sonst heißt es: Es gibt keinen Grund sich zurückzulehnen! Achtet auf kurzfristige Aktionsaufrufe oder werdet besser gleich selbst überall aktiv, wo die rassistischen und nationalistischen Hetzer:innen aus ihren Löchern kriechen.

Flexibel und spontan: Support your local Antifa Action!
Keine Ruhe der AfD – wir sehen uns auf der Straße!


Antifaschistische Demonstration:
Samstag, 01.06.2024 | 10 Uhr | Bahnhof | Rendsburg

Gemeinsame Anreise aus Kiel:
Treffen 9.05 HBF (Platz der Matrosen)

Für den 01. Juni 2024 kündigt der AfD Kreisverband Rendsburg-Eckernförde einen Aufmarsch „für Freiheit und Vaterland“ in Rendsburg an. Offenbar soll dies die zentrale Veranstaltung der Rechten im laufenden Europawahlkampf in Schleswig-Holstein werden. Wir werden dies nicht widerspruchslos hinnehmen und rufen alle Antifaschist:innen im hohen Norden dazu auf, sich der rechten Hetzveranstaltung entgegen zu stellen!

Die Landes-AfD, die seit jeher zu den schwächsten Parteiverbänden gehört, versucht schon seit dem letzten Jahr verstärkt, auch in Schleswig-Holstein endlich von dem Rechtsruck und bundesweiten Höhenflug ihrer Mutterpartei zu profitieren. Dazu hat sie ihre Aktivität merklich erhöht: Von „Bürgerdialogen“ und anderen Veranstaltungen bis zum verstärkten Bemühen um Straßenpräsenz versucht sie ihr lange gepflegtes Bild vom inaktiven und zerstrittenen Haufen von Dilettant:innen abzuschütteln. Bei dem von ihr initiierten rassistischen Aufmarsch vom 04.11.2023 in Neumünster, mit bis zu 300 Teilnehmer:innen immerhin die größte rechte Demo in Schleswig-Holstein seit etwa einem Jahrzehnt, machte sie zudem klar, dass sie längst keinerlei Berührungsängste mehr mit offenen Neonazis hat. So lief sie dort Seite an Seite mit der örtlichen NPD-Nachfolgerin „Die Heimat“. Auch ihr von bekannten Faschist:innen durchsetzte Jugendverband „Junge Alternative“ zeigte sich an diesem Tag betont martialisch und ist auch darüber hinaus eine der Triebkräfte hinter dem Drang der AfD auf die Straßen.

Gewiss ist Rendsburg für rechte Mobilisierungen ein unsichereres Terrain als Neumünster, wo faschistische Straßenaktivitäten seit vielen Jahren Alltag sind. Als Anmelder der Demonstration in Rendsburg fungiert Sven Chilla, Kreisvorsitzender der AfD in Rendsburg-Eckernförde. Welchen der nach wie vor konkurrierenden Parteiflügel er mit der Initiative zu mobilisieren weiß, ob sie überhaupt überregional mitgetragen wird und ob sie einen Resonanzraum in der Stadt findet, ist ungewiss.

Nichtsdestotrotz bleibt unsere Devise: Wir gehen dorthin, wo die Faschist:innen sind! Wenn sie versuchen, sich Räume zu nehmen, werden wir ebenfalls da sein und ihnen diese nicht überlassen. Auch wenn die bundesweiten Umfragewerte alarmieren müssen und der fortschreitende gesellschaftliche Rechtsruck in ganz Europa, der als Krisenfolge weit über das Erstarken extrem rechter Kräfte hinausgeht, weiterhin ein bedrohliches Tempo vorlegt: Die AfD hat im laufenden Europawahlkampf gerade einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Ihr eigentlicher Spitzenkandidat, der Faschist Maximilian Krah, ist ihr nach verschiedenen Skandalen kurzerhand abhandengekommen. Dabei hat er mit seiner mangelnden Distanz zum historischen NS-Faschismus sogar für ernsthafte Zerwürfnisse auch mit den europäischen Bündnispartnerinnen der AfD gesorgt – allen voran mit dem französischen „Rassemblement National“, immerhin die Vorhut des europäischen Rechtsrucks. Ein guter Zeitpunkt also, auch den Druck auf die Rechten auch im Hinterland aufrecht zu erhalten.

Wir stoppen die AfD und den aufsteigenden Faschismus weniger durch wohlmeinende Bekenntnisse bürgerlicher Regierungsvertreter:innen, sondern indem wir uns ihr auf der Straße in den Weg stellen und uns als unabhängige antifaschistische Kraft in Stellung bringen. Wir werden deshalb in Rendsburg am Start sein, um die lokalen Proteste gegen den AfD-Aufmarsch zu unterstützen. Beteiligt euch an unserer antifaschistische Demonstration!

Die AfD in die Schranken weisen – kein Fußbreit dem Faschismus!

Antifaschistische Gruppen aus Schleswig-Holstein

noafdsh.noblogs.org