Antifa-Café mit Film „Der zweite Anschlag“ (30 Jahre Mordanschläge von Mölln)

Datum/Zeit
10.11.22
19:00

Veranstaltungsort
Alte Meierei


Am 23.11.1992 wurde das Haus der Familie Arslan in der Mühlenstraße 9 in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yılmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Die Morde von Mölln markierten einen Höhepunkt der Eskalation der rassistischen und neonazistischen Gewalt im wiedervereinigten Deutschland zu Beginn der 1990er Jahre.

Im November dieses Jahres jähren sich die Mordanschläge zum 30. Mal. Zu diesem Anlass zeigen wir den Dokumentarfilm DER ZWEITE ANSCHLAG von Mala Reinhardt (2018, 62 min.), der sich auf Rassismus und rechte Gewalt in Deutschland aus Sicht der Betroffenen konzentriert, darunter auch die von Ibrahim Arslan, Überlebender von Mölln. Damit vollzieht der Film einen Perspektivwechsel entgegen einer auf die Täter*innen fokussierten Sichtweise und eröffnet seinen Zuschauer*innen einen überfälligen Einblick in die teils traumatischen Erfahrungen, die die Protagonist*innen des Films durchlebt haben. Dabei zeigt sich auch, mit welch erschreckender Kontinuität rassistische Angriffe in Deutschland von den 1980er Jahren bis heute verübt werden.

Außerdem werden wir über die in diesem Jahr geplanten Gedenkaktivitäten am Jahrestag (23.11.2022) in Mölln (15 Uhr, Mühlenstraße) sowie die Gedenkdemo in Kiel (18 Uhr, Holstenfleet) informieren.

Wie immer wird es dazu Snacks, einen Antifa-Infotisch vom Stadtteilladen Anni Wadle, einen Infoblock und Getränke geben. In Anbetracht der pandemischen Lage sind wir Euch dankbar, wenn ihr euch vor der Veranstaltung testet, wir werden dies jedoch nicht kontrollieren. Die Veransatltung findet in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung SH statt.